Wandmuster können den gesamten Eindruck eines Raumes verändern. Sie können ein Zimmer nicht nur verschönern, sondern auch optisch strecken, stauchen oder über Farbwirkungen beeinflussen. Besonders beliebt sind im Moment Wände mit geometrischen Mustern. Wir zeigen dir heute, wie du deine Wand mit einem geometrischen Muster streichen kannst.
Farben, Muster und ihre Wirkungen
Farben und Muster haben nachweislich verschiedene Einflüsse auf uns. Dabei sind einige Dinge einfach logisch (wie beispielsweise keine blutroten Fußspuren auf den Krankenhausboden zu malen), während andere unterbewusst auf uns wirken.
Senkrechte Streifen können einen Raum optisch nach oben hin strecken. Sie eigenen sich also besonders gut für niedrige Räume. Querstreifen hingegen stauchen einen hohen Raum, verlängern ihn dafür aber optisch.
Punkte und runde Formen wie Ellipsen und Halbkreise wirken beruhigend und harmonisch. Diesen Effekt kann man unterstützen, indem man sich für ruhige Naturtöne entscheidet, wie etwa dunkles Grün oder Braun und Beige. Dreiecke sind sehr modern und können für spannende Effekte genutzt werden.
Auch das klassische Schachbrettmuster erlebt eine Renaissance. Ein wenig aufgelockert wird dieses Muster, wenn du es nicht rechtwinklig, sondern als Rautenmuster einsetzt. Diese Muster wirken am besten, wenn man farbliche Kontraste wählt. Weiß und schwarz, dunkelbraun und cremefarben wären zurückhaltende Möglichkeiten, für Kinderzimmer darf es auch mal grün und blau oder rosa und lila sein.
Wichtig ist, dass du bei der Farb- und Musterwahl deinen Einrichtungsstil beachtest. Ein knallbuntes Schachbrettmuster ist optisch recht viel, und sollte mit dezenten Farben kombiniert werden. Ein sanftes Kreismotiv in Pastell-Tönen hingegen kann auch mit wilden Boho-Möbeln kombiniert werden.
Ebenfalls für Boho-Stile eignen sich Wabenmuster.
Flure und Treppenhäuser sind meist weitestgehend frei von anderen Dekorationen und Möbeln, hier können Wandmuster also etwas auffälliger sein.
Jetzt aber genug mit der Theorie und hinein in die Praxis!
Wand streichen-geometrische Muster leicht gemacht
Damit du das Muster aus deinen Vorstellungen sauber auf die Wand kriegst, gibt es hier die wichtigsten Tricks und Tipps von uns.
Ehe du mit dem Abkleben beginnst, solltest du darauf achten, dass deine Wand sauber, staub- und Spinnweben-frei ist.
Außerdem solltest du alle Möbel vor Farbspritzern schützen, entweder mit Folien, oder indem du sie gleich aus dem Raum stellst. Den Boden solltest du mit Malervlies auslegen.
Tipp: Wenn du das Malervlies mit Klebeband an der oberen Kante deiner Fußleisten befestigst, kann es nicht mehr wegrutschen und du hast direkt die Fußleisten mit geschützt.
Entferne Lichtschalter und Steckdosen und klebe die freigelegten Schalter und Stromanschlüsse ab. Jetzt geht es daran, deine Muster vorzubereiten.
Ein weiterer Tipp: Kaufe gutes Klebeband. Nichts ist ärgerlicher, als verrutschte Linien und Fehler, weil das Klebeband sich gelöst hat, weil Farbe darunter gelaufen ist, oder weil das Band verrutscht ist.
Natürlich bekommst du Malerbedarf auch bei uns im Shop.
Runde Muster
Für runde Muster bietet es sich an, Schablonen zu nutzen. Schablonen kannst du aus Pappe herstellen. Zeichne dafür einfach die gewünschte Form auf die Pappe, schneide sie sorgfältig aus und klebe die Schablone mit Klebeband an die Wand. So stellst du sicher, dass dein geometrisches Muster aus gleichmäßigen Formen entsteht und tatsächlich geometrisch ist.
Alternativ kannst du dir einen großen Zirkel selber basteln. Dafür brauchst du ein Stück Kreppband, einen Faden und einen Bleistift. Binde das eine Ende des Fadens um deinen Bleistift, und klebe den Faden in die Mitte deines gewünschten Kreises. Achte darauf, dass die Fadenlänge zwischen Klebeband und Bleistift jetzt deinem gewünschten Radius entspricht. Bringe den Faden leicht auf Spannung (nicht so sehr, dass das Klebeband sich löst) und ziehe einen Kreis um den Mittelpunkt. Mit Markierungen auf dem Faden kannst du verschiedene Größen ganz einfach auf die ganze Wand übertragen und so zum Beispiel ein Muster erstellen, bei dem die Kreise in einer Ecke kleiner werden.
Kreise abkleben
Ob mit Schablone oder Faden-Zirkel, jetzt geht es daran, Klebeband zu platzieren. Dafür brauchst du kein besonderes Klebeband, sondern klebst einfach mehrere Streifen immer glatt um den Kreis, sodass dein ganzer Bleistiftkreis unter dem Klebeband ist. Wenn du ihn nicht mehr gut sehen kannst, solltest du deine Schablone oder den Zirkeln noch einmal einsetzen, um ihn auf dem Band nachzuzeichnen.
Jetzt nutzt du ein scharfes Cutter-Messer und schneidest das Klebeband innerhalb deiner Bleistiftlinie weg. So erhältst du einen perfekt abgeklebten Kreis. Achte nur darauf, dass du immer noch mindestens einen, besser zwei Zentimeter außerhalb deiner Bleistiftlinie hast, damit du tatsächlich die Wand daneben schützt. Radiere deine Bleistiftlinie weg und entferne die Radiererreste.
Streifenmuster
Streifen zeichnest du dir am besten ebenfalls vor. Man kann zwar einfach Klebeband spannen, aber meistens wird das nicht ganz exakt und die Streifen sehen ungleichmäßig aus. Ziehe mit einer Wasserwaage die perfekten Streifen und kontrolliere an mehreren Punkten die Abstände zwischen deinen Streifen. Wenn die Zeichnungen stimmen, kannst du entlang der Bleistiftlinien Klebeband platzieren und die Linien wegradieren. Entferne Radiererkrümel mit einem sauberen (und trockenen Pinsel)
Rauten- und Schachbrettmuster
Die Rauten und Schachbrettmuster sind besonders aufwendig in der Klebearbeit. Du kannst entscheiden, ob du in mehreren Farbgängen arbeitest, wobei du immer die Trockenzeit abwarten musst, oder ob du die Geduld hast, jedes Viereck, welches gerade nicht gestrichen wird, abzukleben.
Entscheidest du dich für die letztere Variante, kannst du im ersten Schritt die ganze Fläche in der helleren Farbe streichen und erst dann das gewünschte Muster mit Wasserwaage und Bleistift aufzeichnen. Dann kannst du das Muster abkleben und die Bleistiftlinien wieder wegradieren.
Abgeklebte Wand streichen-geometrische Muster
Wenn das Muster abgeklebt ist und alle Bleistiftlinien, die nicht unter Klebeband sind, wegradiert sind, kannst du mit dem Streichen loslegen.
Dabei ein wichtiger Trick für perfekte Linien: gehe mit einem Pinsel mit der normalen Wandfarbe entlang deines Kleberandes und lasse diese Schicht trocknen. Wenn so etwas Farbe unter das Klebeband blutet, ist es die Wandfarbe und du bekommst messerscharfe Kanten, wenn du hinterher deine Farbe aufträgst. Wichtig, damit das funktioniert ist, dass du die Grundfarbe ganz trocknen lässt, sonst mischt sie sich mit deiner Farbe und verfälscht den Farbton.
Fülle nun deine abgeklebten Formen mit Farbe. Gehe mit einem Pinsel entlang der Ränder. Größere Flächen kannst du mit einer Farbrolle streichen. Denk aber daran, dass die gerne mal spritzen und schütze dann auch die restliche Wand mit Folie.
Wenn deine Farbe angetrocknet ist, solltest du das Tape abziehen. Das sorgt ebenfalls für scharfe Kanten. Dass die Farbe angetrocknet ist, erkennst du daran, dass sie nicht mehr glänzt, sondern matt wird.
Möbel hinstellen und die Farbe anfassen solltest du allerdings erst, wenn die Farbe wirklich komplett getrocknet ist.
Geometrische Muster mit Schablone streichen
Schablonen verwendest du ja meistens mehrfach entlang der Wand. Du kannst dir an den äußeren Rand der Schablone eine Hilfslinie mit Bleistift malen. Wenn du das jedes Mal tust und für die nebenliegende Form jeweils an der Hilfslinie ansetzt, erhältst du perfekt gleichmäßige Abstände.
Damit unter deine Schablone keine Farbe bluten kann, kannst du innen entlang der Kanten etwas Maleracryl spritzen. Streiche das Acryl entlang der Schablone glatt und lasse es trocknen. Jetzt kannst du deine Farbe auftragen und danach die Schablone entfernen.
Mit diesen Tipps kann eigentlich nichts mehr schiefgehen! Viel Spaß beim Wand Streichen in geometrischen Mustern!
0 Kommentare