Silikonfugen sind eine perfekte Möglichkeit, den Spalt zwischen Arbeitsplatte und Fliesenspiegel zu verschließen, oder den Übergang zwischen Duschtasse und Wand abzudichten. Aber was, wenn das Silikon einmal brüchig wird? Sich ein Teil gelöst hat? Dann muss man die Silikonfugen erneuern. Wie das geht, erklären wir in unserem heutigen Beitrag.
Wann Silikonfugen erneuern?
Woran erkennst du, dass du die Silikonfugen erneuern musst? Gibt es hier einen zeitlichen Rahmen? Nicht wirklich. Statt an einer zeitlichen Frist solltest du den Bedarf neuer Fugen vom Zustand der alten Fugen abhängig machen. Will man unbedingt einen zeitlichen Rahmen nennen, so kann man sagen, nach etwa fünf bis acht Jahren ist die Silikonfuge nicht mehr dicht.
Silikon kann auf Dauer porös werden. Das erkennst du daran, dass das Silikon sich verfärbt. Silikon kann gelblich oder bräunlich werden, oder im schlimmsten Fall sogar schimmeln. Jetzt ist es spätestens Zeit, zu handeln.
Das brauchst du zum Silikonfugen erneuern
Um alle Arbeiten, vom Entfernen der alten Fuge, bis zum Glattziehen der neuen, einfach und effektiv durchführen zu können, brauchst du einige Dinge.
- Putzmittel
- Spülschwamm mit Schrubber-Seite
- Spülmittel
- Cuttermesser
- Ceranfeldschaber
- ggf. Silikonentferner
- Klebeband
- Kartusche mit Silikon
- Kartuschenpresse
- Sprühflasche mit Seifenwasser oder Glättmittel
- Fugenglätter
Alte Silikonfuge entfernen
Zunächst einmal musst du jetzt die alten Silikonfugen entfernen. Ehe du mit dem eigentlichen Entfernen anfängst, solltest du versuchen, die Umgebung zu reinigen. Dann kannst du das Silikon angehen.
Dafür nutzt du ein Cuttermesser. Mit diesem setzt du einen geraden Schnitt an beiden Abschlusskanten. Jetzt solltest du die eigentliche Fuge ohne große Schwierigkeiten herausziehen können.
Reste des Silikons an Fliesen oder Duschen kannst du mit einem Ceranfeldschaber angehen. Das funktioniert am besten auf sehr glatten Oberflächen.
Alle Reste, die du auch mit dem Schaber nicht erwischen konntest, kannst du mit einem Spülschwamm und etwas Spülmittel entfernen. Nutze dafür die raue Seite des Schwamms und schrubbe kräftig über die Silikonreste.
Alternativ gibt es flüssige Silikonentferner. Die trägst du mit einem Pinsel auf das Silikon auf, lässt sie einwirken und kannst das Silikon dann mit einem Spachtel entfernen.
Wichtig: Schließe, besonders, wenn du mit Silikonentferner arbeitest, den Abfluss. Das alte Silikon sollte nicht ins Abwasser geraten.
Wenn deine Fuge geschimmelt war, solltest du jetzt prüfen, ob nur das Silikon geschimmelt ist, oder sich bereits Feuchtigkeit oder gar Schimmel unter der Fuge gebildet hat. In diesem Fall kannst du die Fuge nicht einfach wieder verschließen. Hier kommst du um eine größere Aktion, um den Schimmel zu entfernen, nicht herum. Auf lange Sicht ist so eine Aktion auf jeden Fall angenehmer, als große Schimmelschäden an der Bausubstanz.
Silikonfugen erneuern
Eine ganz ausführliche Anleitung mit Aufklärung über die verschiedenen Silikonarten, haben wir übrigens in unserem Artikel „Silikonfugen perfekt ziehen“ für dich. Hier werden wir nicht nochmal auf die einzelnen Silikonarten eingehen, wenn du also mehr Informationen haben willst, schau gerne einfach kurz in diesen Artikel.
Fuge vorbereiten
Hast du den Fugenbereich feucht gereinigt, musst du ihn zunächst einmal gründlich trocknen lassen. Sonst schließt du die Feuchtigkeit nur ein und hast bald schon wieder ein neues Schimmelproblem an deiner Fuge.
Ist dein Fugenbereich nun also sauber, frei von Fett und trocken, dann kannst du die den Untergrund abkleben. Klebe so, dass du etwa einen oder zwei Milimeter breiter wirst, als deine alte Fuge es war. Silikon zieht sich nämlich mit der Zeit ein wenig zusammen.
Das Klebeband hilft dir, eine gerade Fuge zu spritzen und sorgt dafür, dass du dein Silikon nicht auf den umliegenden Fliesen verteilst.
Silikonkartusche vorbereiten
Lege deine Kartusche in die Kartuschenpresse.
Schneide die Spitze deiner Kartusche im 45°-Winkel an. Dabei sollte eine Öffnung entstehen, die ziemlich genauso groß ist, wie deine Fuge werden soll. So brauchst du nicht lange an einer Stelle verharren, es kommt aber auch nicht zu viel Silikon auf einmal. Wichtig: Immer, wenn du gerade nicht willst, dass Silikon austritt, solltest du den Hebel an der Kartuschenpresse entspannen.
Fuge aufspritzen
Jetzt aber willst du, dass Silikon herauskommt. Setze in einer Ecke der Fuge an und fülle die Fuge, indem du die Kartuschenpresse gleichmäßig und nicht zu langsam über die Fuge führst. Die Fuge sollte gut gefüllt sein. Überschüssiges Silikon lässt sich leichter entfernen, als sich zu wenig Silikon hinterher auffüllen lässt.
Fuge glätten
Um die Fuge zu glätten, brauchst du nun die Sprühflasche mit Seifenwasser oder professionellem Glättmittel. Letztendlich entscheidest du, was du verwenden willst, doch wenn du dir keine Gedanken um Mischverhältnis und Co. machen willst, eignet sich das Glättmittel besser.
Sprühe das Mittel deiner Wahl auf die Fuge und ziehe den Glätter, wieder in einem gleichmäßigen Zug, über deine Fuge. Für ein perfektes Ergebnis kannst du jetzt noch einmal Glättmittel oder Seifenwasser auf deinen Finger sprühen und noch einmal über die Fuge gleiten.
Entferne dein Klebeband. Und jetzt musst du deine erneuerten Silikonfugen nur noch den Herstellerangaben gemäß trocknen lassen und schon bist du fertig!
Silikonfugen erneuern: letzte Tipps
Bevor wir dich an deine Fugen lassen, wollen wir dir aber noch einige wichtige Tipps und Hinweise mitgeben:
- Von Seifenwasser raten einige Hersteller ab, weil das Silikon dadurch hinterher matt erscheinen kann. Außerdem: wenn es dir zwischen Silikon und Untergrund gerät, hält das Silikon nicht richtig. Deshalb raten wir dir zu Glättmittel.
- Silikon ist nur etwa 15 Minuten feucht genug, um es glattzustreichen. Danach hat sich bereits eine Haut gebildet, die dein Ergebnis unsauber machen kann. Arbeite also zügig. Das gilt auch für das Abziehen des Klebebands! Bist du hier zu langsam, bekommst du „ausgefranste“ Kanten.
Und jetzt? Viel Erfolg beim Silikonfugen erneuern!
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