Der Begriff „Sauna“ kommt ursprünglich aus Skandinavien. Genauer gesagt aus Finnland. Dort sind Tradition und Brauchtum des Hitzebades besonders ausgeprägt. Die Sauna ist in der finnischen Kultur tief verwurzelt und dort in den meisten Häusern integriert. Das künstliche Schwitzen besitzt nachweislich eine heilende und wohltuende Wirkung auf Körper und Geist. Das Immunsystem wird gestärkt, Stress wird abgebaut, der Körper entspannt.
Vor allem in der dunklen Jahreszeit ist es in den öffentlichen Bädern eng gedrängt. Zudem ist der Besuch einer öffentlichen Sauna nicht gerade günstig. Wer wöchentlich sauniert, kommt schnell auf 50 bis 100 Euro monatlich. So ist es wenig verwunderlich, dass sich immer mehr Menschen für eine Sauna im eigenen Heim entscheiden. Denn wo lässt es sich besser entspannen und regenerieren als in den eigenen vier Wänden? Stellen Sie sich vor an einem grauen, verregneten Novemberabend in Ruhe mehrere Saunagänge zu genießen und dazwischen im gewohntem Ambiente relaxen zu können.
Voll im Trend sind Saunen zum Selberbauen. Fertigbausätze ermöglichen einen unkomplizierten und kostengünstigen Einbau für zu Hause. Keine Angst, auch der Platzbedarf hält sich dabei in Grenzen. Wer sich vorgenommen hat eine Sauna in Eigenregie zu montieren, dem stellen sich zwangsläufig viele Fragen. Was ist alles zu beachten? Wie geht der Aufbau? Und was kostet der Spaß?
Wohin mit der Sauna? Anforderungen an den Standort!
Grundsätzlich können Sie eine Sauna überall in Ihrem Haus einbauen, auch der Garten ist denkbar. Achten Sie jedoch bei der Errichtung Ihrer privaten Wellness-Oase auf eine ansprechende Umgebung. Denn wer geht schon gerne zum Saunieren in das hinterste Kellereck im Haus? Hingegen schafft der Blick aus dem Ruhebereich oder der Sauna, durch ein großes Fenster in den Garten die perfekte Voraussetzung zum Wohlfühlen. Die Nutzungsintensität Ihrer Sauna wird um ein Vielfaches höher sein. Viele Hersteller führen entsprechende Modelle mit Glasfront im Sortiment.
Hier die detaillierten Anforderungen an den Standort:
Ideal ist ein Raum, der sich in der Nähe kalten Wassers befindet, da mit dem Saunabad ein mehrmaliger Wechsel zwischen Aufheizen (in einem bis zu 100 Grad heißen, sehr trockenen Klima) und Abkühlen mit kaltem Wasser einhergeht. Optimal ist es, wenn auch eine Möglichkeit besteht, ins Freie zu gehen. Zudem erhöht ein ansprechender Ruheplatz den Entspannungsfaktor.
Wichtig sind eine ausreichende Be- und Entlüftung. Am besten ist ein Raum mit Fenster. Weiterhin benötigen Sie einen 400 Volt Stromanschluss mit der Zuleitung von 5 x 2,5 qmm.
Der Fußboden muss so gestaltet sein, dass dieser leicht zu reinigen ist. Kunststoff, Keramik oder Stein sind hierfür prädestiniert. Außerdem ist auf eine ausreichende Schall- und Wärmedämmung zu achten. Ein leichtes Gefälle mit Abfluss sorgt für die Bodenentwässerung.
Die klassische Familiensauna bietet gleichzeitig Platz für zwei sitzende und zwei liegende Personen. Es ist von einem Grundmaß von 2 m x 2 m plus 5 cm Abstand zu jeder Wand auszugehen. Für die Breite der Bänke sollten Sie 60 cm kalkulieren. Es sind natürlich unzählige Varianten, je nach den individuellen Bedürfnissen möglich. Beim niedrigsten Saunamaß 180 cm gilt zu beachten, dass ein Hitzeschutz über dem Ofen erforderlich wird. Höher als 230 cm sollte die eigene Sauna nicht werden, um nicht zu viel Wärme nach oben entweichen zu lassen. Generell muss der Raum mindestens 225 cm hoch sein. Es gilt ein Mindestabstand von 10 cm zwischen Saunakörper und Decke zu beachten.
Von großer Bedeutung: Die Holzwahl
Wenn Sie bei Ihrer Heim-Sauna irgendwo nicht sparen sollten, dann bei Qualität des Holzes aus dem sie besteht. Am geeignetsten ist nordisches Fichtenholz. Die nordische Fichte ist ein sehr hartes, harzarmes Holz. Neben der Holzart spielt die Behandlung eine wichtige Rolle. Das Holz wird bis zu einer Restfeuchte von 10 % getrocknet. Aufgrund der großen Temperaturunterschiede zwischen Saunakabine und Umgebungsluft ist eine Dämmschicht notwendig. Sie sollten darauf achten, dass die Dämmstoffe imprägniert, nicht brennbar, geruchsfrei und nicht gesundheitsgefährdend sind. Im Saunainneren müssen Hölzer mit geringer Wärmeleitfähigkeit verwendet werden. Unser Tipp ist Holz aus Pappeln. Weiterhin eignet sich Espen-, Linden- oder Abachiholz.
Zwei Saunarten zum Selbstbau
Elementbauweise
Dieses Fertigbausystem besteht aus Nut- und Federbrettern, die bereits zu einer Rahmenkonstruktion verbunden sind. Auf diese Konstruktion werden dann dünne Profilholzlatten aufgenagelt. Isoliert werden die Elemente meist mit Mineralwolle oder Kork. Als Dampfsperre dient Aluminienfolie. Eine Sauna in Elementbauweise lässt sich relativ zügig aufbauen und ist in der Regel günstiger als eine Massivholzsauna. Zudem ist die Aufheizzeit geringer, was die Wartezeit verkürzt und Ihre Energiekosten mindert.
Massivholzsauna
Die Wände der Massivholzsauna bestehen aus einer Ständerrahmenkonstruktion mit massiven ca. 45 mm starken Holzbohlen. Das macht die Sauna sehr robust und langlebig. Für die Deckenkonstruktion kommen ca. 14 mm starke Bretter aus Massivholz zum Einsatz. Die Isolierung besteht wiederum aus Mineralwolle und einer Dampfsperre. Eingefleischte Saunagänger schwören auf die Massivholzsauna, da diese die aufgenommene Wärme gleichmäßig abgibt und so für ein angenehmeres Innenraumklima sorgt.
Erfahren Sie im zweiten Teil unserer Beitragsserie wie Sie in 5 Schritten zu Ihrer eigenen Sauna kommen.
Selber bauen oder einen Bausatz kaufen? Wir können uns einfach nicht enscheiden 🙁
Dann muss der Bauch entscheiden 🙂