Rigips ist eine großartige Möglichkeit, Räume neu zu gestalten, Wände zu verkleiden, Decken abzuhängen. Damit es aber optisch hinterher ansprechend wird, muss man den Rigips verspachteln. Nur dann kann man ihn streichen, tapezieren oder fliesen. Wir erklären heute, wie du Rigips, oder eigentlich genauer, Gipsbeton verspachteln kannst.
Warum muss man Rigips verspachteln?
Zunächst einmal wollen wir kurz darüber sprechen, warum es wichtig ist, dass du Gipskartonplatten ordentlich verspachtelst. Wenn du eine Wand oder eine Decke mit Gipskartonplatten verkleidest, wirst du kleine Lücken zwischen den Platten haben. Auch die Schraubenlöcher, in denen die Schrauben sitzen, sind kleine Unregelmäßigkeiten. Diese sorgen für optische Fehler, wenn du die Wand mit Tapete oder Farbe bearbeiten willst. Um eine ebene Fläche zu erhalten, musst du Rigips verspachteln. Gipskartonplatten, umgangssprachlich oft mit dem Markennamen Rigips bezeichnet, haben vom Werk aus sogenannte Fasen. Das sind die angeschrägten Kanten. Diese Kanten sorgen dafür, dass Spachtelmasse besser hält. Deshalb solltest du auch solche Platten, die du zugeschnitten hast, mit solchen Fasen versehen.
Gipskarton verspachteln in wenigen Schritten
Zum Verspachteln brauchst du einige Dinge.
- Spachtelmasse
- Fugendeckstreifen
- Kantenschutzprofile
- Spachtel
Fugendeckstreifen stabilisieren die Fugen, die du verspachtelst und sorgen dafür, dass sie auch Zug- oder Druckkräfte, die auf die Platten wirken können, aushalten. Kantenschutzprofile solltest du besonders für Kanten einsetzen, die potenziellen Stößen oder anderen Einflüssen ausgesetzt sein könnten. Das können zum Beispiel die Ecken sein, an denen ein Staubsauger gerne schon mal aneckt.
Spachtelmasse anmischen
Wie immer bei Spachtelmasse gilt, dass du nur soviel anrühren solltest, wie du auch verarbeiten kannst. Alles andere ist Verschwendung und unnötig viel Arbeit beim Entsorgen. Lasse das Pulver langsam in kaltes Wasser rieseln und rühre gründlich. Wenn du die Mischung zu flüssig anrührst, kann es sein, dass sich Klumpen bilden.
Rigips spachteln
Bringe zunächst die Spachtelmasse auf die langen Fugen auf.
Um die Fugen ordentlich zu füllen, presse die Masse mit deinem Spachtel gut ein. Um die Spachtelmasse zu glätten, ziehst du quer zur Fuge in gleichmäßigen Bewegungen über die Fuge. Pass nur auf, dass du nicht in der Fuge hängen bleibst.
In Ecken ziehst du den Spachtel immer in Richtung Mitte der Platte, um die Masse glattzustreichen.
Zweiter Durchgang Rigips spachteln
Meist sinkt die Masse ein wenig in die Fugen ein, wenn sie trocknet. Gehe deshalb noch ein zweites Mal über die Fugen.
Ehe du die zweite Schicht aufträgst, ist es wichtig, dass die Masse völlig getrocknet ist. Sonst löst sich nur die erste Schicht wieder und du stehst am Anfang.
Entferne dick abstehende Kanten und mische ein weiteres Mal Spachtelmasse an. Bringe nun die Fugendeckstreifen ein.
Diesmal ist es wichtig, dass du versuchst, sehr ebene Flächen zu ziehen, denn im besten Fall ist das der letzte Spachteldurchgang.
Muss ich Fugen zum Boden spachteln?
In den meisten Fällen bringt man ja eine Fußleiste oder eine Fliesenkante an. Deshalb ist die Fuge zum Boden oft ohnehin später verschwunden. Deshalb brauchst du diese auch nicht zu verspachteln. Falls du sie doch verspachteln musst, nutze hierfür Acryl, da es etwas flexibler ist, als andere Materialien. So kann es die Spannungen zwischen Boden und Wand fangen.
Nach dem Rigips spachteln
Ist der Rigips gespachtelt, musst du nur noch einmal alles glatt schleifen und abfegen und dann kannst du deine Gipskartonwand tapezieren oder streichen. Also: alles ganz einfach, oder? Los geht’s!
0 Kommentare