Man muss es ständig während des Handwerkens tun: Markieren!
Ob es nun die Abstände zwischen zwei oder mehreren Holzlatten sind oder die genaue Position eines Bohrloches. Es gibt verschiedene Gründe, aus denen Sie während Ihrer Arbeit Markierungen vornehmen müssen. Das ist zum Teil auch auf unterschiedlichen Materialien nötig.
Aber keine Sorge: Es gibt drei Markierungshelfer, die Ihnen die Orientierung erleichtern!
Wir möchten Ihnen die drei wichtigsten Markierungsmittel in diesem Beitrag vorstellen und Ihnen auch erklären, wie Sie sie richtig verwenden.
Sollten Sie also neugierig sein und keine Ahnung in dem Bereich haben, bleiben Sie am Ball und lesen Sie weiter.
Die Markierungsmittel: Drei verschiedene Arten
Bei der Wahl der Werkzeuge und Materialien für Ihr Projekt muss alles aufeinander abgestimmt sein. Für ein optimales und sauberes Ergebnis muss jeder Schritt genau geplant und alles akkurat ausgemessen werden. Doch bei der ganzen Arbeit fällt es schwer, sich bestimmte Punkte oder Linien genau einzuprägen. Daher ist der Einsatz von Markierungsmitteln sehr hilfreich bei der Orientierung und sorgt für Genauigkeit im Chaos.
1. Schlagschnur
Die Schlagschnur, auch als Markierschnur bekannt, hilft Ihnen dabei, längere gerade Linien zu erzeugen oder zu markieren. Meist findet sie im Innen- und Holzbau Anwendung, aber auch bei der Erstellung von Haustechnik können Sie sie verwenden. Sie ist sozusagen der Vorfahre von den heutigen modernen Vermessungslasern, aber sie findet immer noch sehr viel Anwendung. Das liegt vor allem an dem günstigen Preis, der einfachen Handhabung und dem wenigen Zeitaufwand. Man ist nicht auf das Funktionieren der Technik angewiesen und Sie brauchen keine Batterien oder Akkus zu laden.
Heutzutage befinden sich die Schlagschnüre in einem Gehäuse, in dem sie aufgewickelt sind. Zusätzlich ist im Gehäuse farbiges Kreidepulver, welches man dort hineinfüllen kann.
Beim Ausrollen der Schnur wird diese mit der Kreide benetzt. Bei Kontakt mit einem anderen Material oder Gegenstand überträgt sich die Kreide und markiert somit den geraden Verlauf der Schnur.
Anwendung:
Schritt 1:
Stellen Sie sicher, dass sich Kreidepulver im Schnurgehäuse findet und füllen Sie diese gegebenenfalls auf. Wenn Sie das Gehäuse schütteln und dabei ein Klackern zu hören ist, hat sich die Kreide im Inneren verklumpt. Dann sollten Sie die Schnur komplett herausziehen, das Gehäuse reinigen und anschließend mit neuem Kreidepulver bestücken.
Schritt 2:
Verankern Sie das Ende der Schnur am besten mit einem Haken an einem der beiden Enden, zwischen denen Sie markieren möchten. Richten Sie das Hilfsmittel nach Ihren Wünschen aus und bringen Sie die Schnur durch die Fixierung der Handkurbel unter Spannung. Achten Sie darauf, dass die Schlagschnur gleichmäßig mit Kreide bestäubt ist, damit Sie später eine lückenlose Linie markieren können und die Genauigkeit gesichert ist.
Schritt 3:
Nun heben Sie die Schnur mit Zeigefinger und Daumen ein paar Zentimeter an und lassen anschließend los. Durch die Spannung auf der Schnur, schnellt diese zurück und schlägt auf der Oberfläche auf. Dabei hinterlässt sie den Kreidestaub auf dem Material und Sie erhalten eine perfekt gerade Linie. Jetzt wissen Sie auch, woher der Name Schlagschnur seinen Ursprung hat.
Bei der Anwendung sollten Sie noch beachten, dass die Schnur nicht beschädigt oder verunreinigt wird. Verknotet sie sich oder bleiben Rückstände von anderen Produkten daran kleben, so kann die Schnur nicht mehr aufgerollt werden und wird damit nutzlos. Das Loch, aus dem die Schnur aus dem Gehäuse herauskommt, ist nämlich sehr klein, kaum größer, als die Schnur dick ist. Das verhindert, dass das darin enthaltene Kreidepulver aus dem Gehäuse herausrieselt und eine unerwünschte Schweinerei hinterlässt.
Achten Sie bitte auch darauf, dass die Schnur nicht nass wird. Sollte das dennoch passieren, rollen Sie sie nicht direkt auf, sondern lassen Sie sie erst vollständig trocknen, bevor sie eingerollt wird.
2. Markierungsfarbe
Die häufigste Form von Markierungsfarben ist das Markierungsspray, denn es ist flexibel einsetzbar und im Vergleich zu anderen Produkten platzsparend. Auch die richtige Dosierung lässt sich leichter bewerkstelligen, als mit einem Topf Farbe und Pinsel oder Rolle. Die erstellten Markierungen sollen Ordnung ins Chaos bringen, die Orientierung erleichtern oder als Warnhinweis dienen.
Sie haften auf so ziemlich allen Böden: Stein, Beton, Holz, gepflasterten Böden, Asphalt und Industrieböden.
Es gibt zwei verschiedene Varianten:
1. Temporäre Markierungsfarbe
Diese Farbe wählen Sie für einen kurzfristigen Einsatz, sie wird auch als provisorische Markierungsfarbe bezeichnet. Als Anwendungsbeispiel hierfür gelten Baustellenmarkierungen. Sie sollen nicht über längere Zeit erhalten bleiben, da Baustellen in der Regel relativ schnell fertig gestellt sind.
2. Langfristige Markierungsfarbe
Diese Farbe bleibt über mehrere Jahre erhalten, da die Haltbarkeit auf lange Zeit ausgelegt ist. Bei Markierungen, die sehr lange halten sollen, müssen Sie für das Aufbessern damit weniger Geld und Zeit aufwenden.
Als Anwendungsbeispiel hierfür gelten Parkplatzmarkierungen.
Anwendung:
Schritt 1:
Fegen Sie den zu markierenden Boden zunächst, damit während des Markierens keine kleineren Partikel im Weg liegen, die sich später verteilen und die Linie damit verstreut wird. Zum Schutz Ihrer Hände sollten Sie Einmalhandschuhe verwenden, denn die Sprühfarbe kann mitunter sehr schwer abgehen und Ihre Haut schädigen.
Für bessere Orientierung und gerade Linien können Sie Pappe auslegen oder die oben bereits beschriebene Technik mit der Schlagschnur verwenden. Im Handel sind für gängige Motive auch Spritzschablonen erhältlich.
Schritt 2:
Nun können Sie die Markierungsfarbe auf den Boden auftragen. Beim ersten Sprühstoß wird generell mehr Farbe ausgestoßen, als bei den darauffolgenden. Deshalb sollten Sie zunächst losgehen und dann erst auf den Sprühkopf der Dose drücken: So verteilt sich die Farbe gleichmäßiger. Für ein optimales Farbergebnis wiederholen Sie den Schritt noch einmal.
Schritt 3:
Sind Sie mit den Markierungen fertig und zufrieden, halten Sie den Sprühkopf nach oben und sprühen Sie das Ventil frei. So kann es nicht verkleben und Sie können die Dose mit dem selben Ventil ein weiteres Mal verwenden.
Sollten Sie mit Ihren Markierungen allerdings nicht zufrieden sein, so können Sie diese mit Intensivreinigungsspray ausbessern oder gar ganz entfernen, solange die Farbe noch feucht ist. Lack-, Dicht- und Klebstoffentferner hingegen helfen Ihnen auch bei älteren Markierungen weiter.
3. Stifte und Kreide
Wetterfeste Kreide zum Markieren unter freiem Himmel nennt man Signier- oder auch Forstkreide. Man benutzt sie für wetterfeste und lichtechte Markierungen auf trockenen und nassen Untergründen wie Asphalt, Holz, Stein, Papier, Metall und anderen Materialien.
Diese Kreide besteht, genau wie gewöhnliche Tafelkreide, aus Alabaster, einem speziellen Gipsgemisch. Zusätzlich enthält Signierkreide aber auch noch Wachse und Fette, wodurch die vorgenommenen Markierungen wetter- und wischfest werden.
Stifte, die zur Markierung beim Handwerken genutzt werden, sind meist Zimmermannsbleistifte oder Lack-Permanentmarker. Sie sind als Markierungsmittel am besten für glatte Oberflächen wie Glas, Metall, Kunststoff, Leder und Papier geeignet. Je nach der Beschaffenheit des Untergrundes können Sie die Stifte aber auch auf anderen Flächen verwenden.
Anwendung:
Die Anwendung dieser Stifte und Kreiden unterscheidet sich nicht von der Anwendung herkömmlicher Schreibgeräte. Die Bleistifte können mit einem normalen Anspitzer für Stifte gespitzt werden, Kreiden werden sechskantig mit einem Taschenmesser gespitzt. Bei Markern entfällt dieser Schritt natürlich.
Für jeden Anlass das richtige Markierungsmittel
Mit diesem Beitrag haben Sie einen Überblick über die wichtigsten Markierungsmittel bekommen. Sollten Sie in Zukunft nun Markierungen unter freiem Himmel vornehmen wollen, müssen Sie nicht mehr rätseln, für was Sie sich entscheiden sollen.
Schlagschnur, Markierungsfarbe, Stifte und Kreiden decken alles ab, was Sie benötigen: Für jedes Vorhaben findet sich das passende Markierungsmittel. Sie wissen zudem auch, wie Sie diese Helfer richtig verwenden können, um optimale Ergebnisse zu erzielen.
Wir wünschen Ihnen wieder einmal viel Erfolg und gutes Gelingen bei Ihrem nächsten Markierungsprojekt – Und das ohne Orientierungsverlust!
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