Insektenhotel das Highlight in Ihrem Garten
Ein Insektenhotel ist nicht nur ein toller Beitrag zum Schutz unserer Umwelt und der wichtigsten Erdbewohner, nämlich der Kleinstlebewesen, sondern kann auch der besondere Blickfang in Ihrem Garten sein. Wir zeigen Ihnen, wie Sie Ihr persönliches Insektenhotel ganz einfach selber bauen.
Insekten durch den Winter bringen
Es ist wieder soweit, die Tage werden kürzer und wir gehen auf den Winter zu. Der eine hat den Urlaub in wärmere Gefilde schon gebucht, der andere das Brennholz bereits gehackt. Doch die wenigsten denken wahrscheinlich an die vielen kleinen Insekten die in unserem Garten leben und in den kalten Wintertagen noch mehr Schutz benötigen als in der warmen Jahreszeit. Dies ist der richtige Augenblick ein Insektenhotel zu bauen, damit die kleinen Helfer der Natur gut über den Winter kommen.
Was nützt ein Insektenhotel eigentlich?
Mit einem Insektenhotel leisten Sie einen wertvollen Beitrag zum Artenschutz. Denn bei Insekten handelt es sich seltener um Schädlinge, als um wertvolle Nützlinge, die das ökologische Gleichgewicht bewahren. Sie helfen dabei Blüten zu bestäuben, Schädlinge zu bekämpfen und sind die Basis der Lebenskette als Futtertiere für viele andere Tierarten wie Vögel und vielen mehr.
Was kann man zusätzlich zum Insektenhotel für Nützlinge tun?
Ein Insektenhotel als Artenschutz reicht oft nicht aus. Wenn Sie neben einem Insektenhotel dabei helfen wollen die diversen Arten von Insekten zu schützen, sollten Sie beispielsweise über eine Wildblumenwiese nachdenken. Hierbei reicht es schon, dass Sie die Wiese besonders selten mähen und darüber hinaus ist es wichtig, dass Sie nicht auf Pestizide zurückgreifen und auch sonst den Einsatz von chemischen Mitteln im Garten vermeiden.
Um beispielsweise den Marinchenkäfer zu schützen ist es hilfreich das Bodenlaub erst im März zu entfernen. Räumen Sie Ihre Beete nicht zu penibel auf und lassen Sie das ein oder andere Holz- oder Rindenstück liegen. Legen Sie zusätzlich zu dem Insektenhotel Steinhaufen an, lassen Sie alte Baumstümpfe stehen und pflanzen Sie bodendeckende Pflanzen um die lebenswichtige Feuchtigkeit im Boden zu halten.
Insektenhotel bauen – was muss ich beachten?
Bevor Sie mit dem Bau des Insektenhotels beginnen, sollten Sie sich nicht nur über den Ort, die Form und das Design des Insektenhotels Gedanken machen, sondern auch, ob Sie die Insekten hinterher betrachten möchten. Ein Insektenhotel kann durchaus zu veranschaulichen Lehrzwecken eingesetzt werden. Hierbei arbeitet man mit Kammern, welche sich herausnehmen lassen.
Artenreichtum – auf den Platz kommt es an
Damit jede Tierart ihren Platz im Insektenhotel findet, sollten Sie auf unterschiedlich große Nieschen für die Tier achten. Es gibt viele Nützlinge in Ihrem Garten die im Winter Unterschlupf suchen.
Hier eine Liste der gängigsten Nutztiere:
- Faltenwespen
- Florfliegen
- Grabwespen
- Hummeln
- Laufkäfer
- Marienkäfer
- Ohrwürmer
- Raubkäfer
- Raubmilben
- Schlupfwespen
- Wildbienen
Bauplan für ein Insektenhotel
Die Art des Insektenhotels
Hierbei kann man der Fantasie freien Lauf lassen und einfach in einem Holzrahmen mit aufeinander geschichtetem Totholz arbeiten oder beispielsweise einen Holzblock mit Löchern versehen. Den Holzrahmen können Sie zusätzlich mit Backsteinen versehen.
Überlegen Sie sich, ob das Insektenhotel hängen oder stehen soll. Welche Größe soll es haben? Wenn das Insektenhotel nicht von einem Baum hängt, sondern über Pfosten in den Boden führt, empfiehlt sich der Einsatz von Pfostenträgern. Wichtig ist, dass das Hotel mindestens 50 cm vom Boden entfernt bleibt und Sie es an einem sonnigen und windgeschützten Ort aufstellen. (Süd-West/Süd-Ost)
Was für Werkzeug und Material brauche ich?
Befestigungsmittel:
- Schrauben
- Nägel
- Draht
- evtl. Klammern
- evtl. Pfostenträger
Baumaterial:
- Dachpappe
- Hölzer wie Baumscheiben, Äste, Baumstämme, Bambusstangen etc.
- Pflanzenmaterialien wie Stroh, Rinde, Schilf, Tannenzapfen
- Backsteine oder Ziegel
- Dekorative Accessoires können Schneckenhäuser oder Muscheln sein
- 2 Bretter als Dach
- 4 Bretter (Seitenteile, Boden, Oberplatte)
- 2 lange Holzbalken
- evtl. zusätzliche Bretter, falls Sie im Rahmen Zwischenkammern einfügen möchten
- evtl. Gitterdraht zum Schutz vor Vögeln
Werkzeug:
- Akkuschrauber
- Bohrmaschine
- Bohrer
- Säge
- Hammer
- evtl. eine Rosenschere
- evtl. Hammertacker
- Zollstock
- Cuttermesser
- Feilen oder Schleifpapier
Das Grundgerüst
Nehmen Sie zwei lange Holzbalken, welche als Aussenbalken und / oder als Füße dienen werden. Als nächstes die vier Bretter mit welchen Sie den Rahmen bilden. Verschraubt wird das Ganze mit Spanplattenschrauben in Edelstahl. Bauen Sie das Grundgerüst ganz nach Ihren Vorstellungen. Hier kann man wenig falsch machen. Wichtig ist, den Platz für die zu befüllenden Materialien zu lassen, ansonsten ist jede Form erdenklich.
Schutz vor Witterung
Damit Ihr Insektenparadies nicht der Witterung zum Opfer fällt, sollte das Insektenresort, ganz wie ein echtes Hotel ein Dach haben. Auch hier empfiehlt es sich mit Holz zu arbeiten. Dachpappe lässt sich einfach und schnell auf den Dach-Brettern mit Dachpappstiften befestigen. Vergessen Sie nicht die Dachbretter anzuschrägen, damit ein sauberer Abschluss erreicht wird.
Die Einrichtung des Insektenhotels
Nun geht es an das Einrichten der Zimmer, so werden die einzelnen befüllten Kammern genannt. Nehmen Sie das Holz oder die Backsteine und beginnen mit den geeigneten Bohrerarten die Materialien mit Löchern zu versehen. Hierbei können Sie alle gewünschten Lochgrößen von 1 bis 10 mm wählen. Die von Insekten am häufigsten gewählte, bzw. am meisten benötigte Kammern-Größe beträgt 5 mm.
Die weiteren Zimmer befüllen Sie mit den gewünschten Materialien. Stroh, kleine Äste usw. sollten Sie mit Draht zusammenbinden. So hält Ihr Insektenhotel deutlich länger. Sehen Sie sich oben die Materialiste an und seien Sie kreativ. Um zu vermeiden, dass beispielsweise Schneckenhäuser auseinderpurzeln oder Ihr Strohzimmer von Vögeln zerpflückt wird, empfiehlt es sich das Insektenhotel von außen mit Gitterdraht zu versehen. Hier können die kleinen Nützlinge hindurch krabbeln aber die größeren Räuber sie nicht jagen.
Eben! Insekten helfen viel mehr bei der Schädlingsbekämpfung, als das sie selbst Schädlinge ooder Ungeziefer wären. Nützlinge wäre hier immer wieder das richtige Wort! Was, denke ich, auch noch sehr wichtig ist, wenn man sich ein Insektenhotel in den Garten stellen möchte: Dass man seinen Gästen ein entsprechendes Umfeld bietet. Wenn sich in der näheren Umgebung nur sterile Grünflächen und importierte Blühpflanzen befinden, wird man vergeblich auf Auslastung seines Hotels warten. Einheimische Blumen, Sträucher, Pflanzen, Bäume etc. sollten sich schon am Standort befinden, um seine Gäste zu halten bzw. auch erst einmal zu bekommen. Wäre so schön, wenn man irgendwann genauso viele Insektenhotels wie Vogelhäuschen inden Gärten findet. Toitoitoi!!
LG Enrico