Holz ist ein praktischer und extrem vielseitiger Werkstoff. Ob im Außen- oder Innenbereich, ob Möbel oder Dekoration, eigentlich gibt es für jedes Projekt das richtige Holz. Und das Beste? Lacke, Lasuren und Farben geben dir die Möglichkeit, die Optik deinen Wünschen entsprechend anzupassen. Damit das auch gelingt, ohne Nasen, ohne ungleiche Farbgebung, erklären wir dir heute, wie du am besten Holz lackieren kannst.
Sicherheitshinweise vorab
Lack kann gesundheitsschädliche Dämpfe freisetzen. Daher solltest du beim Holz lackieren möglichst im Freien arbeiten. Ist dir das nicht möglich, solltest du eine FFP2-Maske tragen und gut lüften.
Neben den Dämpfen, die auch beim Trocknen noch entstehen, setzt Lack sich außerdem extrem schnell fest. Was gut ist, für das zu lackierende Werkstück, kann dir deinen Boden, deine Klamotten oder deine Unterlage dauerhaft versauen. Daher solltest du hier möglichst großflächig mit Unterlagen arbeiten. Das kann zum Beispiel Malervlies sein. Hast du das nicht zur Hand, kannst du dir auch mit zerschnittenen Müllsäcken und Kreppband weiterhelfen.
Wenn du und dein Arbeitsplatz ausreichen vor dem Lack geschützt sind, kann es jetzt mit der eigentlichen Arbeit losgehen.
Das brauchst du zum Holz lackieren
Leider kannst du nicht einfach drauf los lackieren, sondern musst dein Werkstück ein wenig vorbereiten. Besonders, wenn sich noch alter Lack darauf befindet. Abbeizen ist nicht unbedingt nötig, stattdessen kann man in den meisten Fällen auch gründlich schleifen. Daher brauchst du für den vollen Ablauf Folgendes:
- Schleifpapier (grob, mittel und fein)
- Schleifmaschine oder Schleifblock
- Bürste oder Staubsauger
- feuchter Schwamm oder Lappen
- Lack
- Lackierwerkzeug (welche sich hierfür am besten eignen, erklären wir jetzt)
Das richtige Lackierwerkzeug
Damit du deine Lackschicht ebenmäßig auftragen kannst, ist nicht nur die richtige Technik, sondern auch das richtige Werkzeug gefragt. Hochwertige Arbeitsmaterialien sparen dir auf lange Sicht nicht nur Frust, sondern auch Zeit und Geld. Nehmen wir das Beispiel eines Pinsels: günstige Pinsel verlieren leider oft überdurchschnittlich viele Borsten. Die von einer frisch lackierten Oberfläche zu sammeln, ist unnötige Feinstarbeit, die dir noch dazu die Gleichmäßigkeit deines Farbauftrags zerstört. Hochwertige Pinsel hingegen halten die Farbe besser und verlieren nicht so oft Borsten.
Trotzdem solltest du auch solche Pinsel vorher einmal reinigen und damit einige Male über raues Holz oder grobes Schleifpapier streichen. So lösen sich die Borsten, die schon locker waren und landen nicht in deinem Lack.
Apropos Borsten: Bei lösungsmittelhaltigen Lacken solltest du Naturborsten nutzen. Kunsthaarborsten können sich in den Lösungsmitteln anlösen und machen dann doch nur wieder Sauerei. Bei Acryllacken und ähnlichem kannst du aber getrost Kunsthaarborsten lösen.
Neben dem richtigen Pinsel brauchst du eine Rolle. Für Kunstharzlacke bieten sich hier Schaumwalzen an, bei Acryllacken nutzt du besser Flockwalzen.
Auch diese solltest du einmal ausspülen und wieder trocknen lassen, um mögliche Staubreste aus der Rolle zu holen, ehe du sie in den Lack tunkst.
Holz lackieren ohne schleifen? Nein! Die richtige Vorbereitung
Jetzt hast du also alles zusammen und willst endlich loslackieren? Nein, so schnell geht es leider nicht. Bevor wir mit dem Lackieren loslegen, müssen wir das Holz vorbereiten. In den allermeisten Fällen reicht es, wie gesagt, wenn du das Holz abschleifst. Wie genau das geht, haben wir dir in dem eigenen Beitrag „Holz schleifen leicht gemacht“ erklärt. Nur wenn die alte Beschichtung des Holzes sich verflüssigt, solltest du über Beizen nachdenken, denn flüssige oder klebrige Schichten setzen sich in dein Schleifmittel und machen dir die Arbeit schwer.
Wenn jetzt das Holz geschliffen ist, kann es endlich mit dem Holz Lackieren losgehen.
Holz lackieren: so machst du es richtig
Bei einigen Holzarten musst du noch eine Grundierung auftragen. Die sorgt zum Beispiel bei Eichenholz dafür, dass die Lackfarbe sich nicht verändert. Auftragen kannst du die Grundierung genauso, wie du es auch mit dem Lack tust.
Lack ist relativ flüssig, das heißt, er rinnt dir davon, wenn du zuviel nutzt. Das kann nicht nur zu ungleichmäßiger Farbwirkung führen, sondern auch zu unschönen „Nasen“. Nutze daher nicht zu viel Lack. Wenn du den Pinsel eintauchst, sollte nicht mehr als ein Drittel der Borsten im Lack verschwinden. Ebenso sollte deine Rolle nicht triefen.
Den Pinsel nutzt zu für Stellen, die nicht glatt sind. Wenn du zum Beispiel eine Tür mit dekorativen Vertiefungen lackierst, kommt hier der Pinsel zum Einsatz. Glatte Flächen kannst du mit der Rolle bearbeiten.
Wenn du jetzt Lack aufträgst, musst du in Vertiefungen natürlich den davon vorgegebenen Richtungen folgen, aber egal, ob mit dem Pinsel oder mit der Rolle, versuche, immer einmal quer zur Maserung und einmal mit der Maserung über die Fläche zu streichen, ohne neuen Lack aufzutragen. Oft ist man überrascht, wie weit man mit „ein bisschen“ Lack schon kommt. Und bei Lack gilt: Lieber drei dünne, gleichmäßige Schichten, als eine dicke, die nicht überall deckt, besonders, wenn du farbig lackierst.
Lasse jede Schicht vollständig trocknen. Während der Trockenzeit solltest du Tätigkeiten vermeiden, die Staub aufwirbeln, da sich der Staub sonst auf der frisch lackierten Fläche absetzt.
Wenn der Lack so deckt, wie er sollte, oder du zwei ebenmäßige Schichten Klarlack aufgebracht hast, und endlich alles trocken ist, ist deine Arbeit hier vollbracht!
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