Heizung optimieren & Einsparungen im Heizungskeller sichern

Gastbeiträge

Der Herbst naht und die Temperaturen beginnen zu sinken: Der optimale Zeitpunkt, um vor Beginn der nächsten Heizperiode den Zustand der eigenen Heizung zu prüfen. Denn mit einer Heizungsoptimierung lassen sich bei der nächsten Heizkostenabrechnung bis zu mehrere hundert Euro sparen. Auch eine im August 2017 durchgeführte Forsa Umfrage unter 1.011 befragten Haushalten zeigt: 60 Prozent der Bauherren und Immobilieneigentümer sparen nach der Durchführung von Optimierungsmaßnahmen Energiekosten im Eigenheim ein.

Im Folgenden geben wir Antworten auf interessante Fragen rund um das Thema der Heizungsoptimierung.

Wie groß ist der bauliche Aufwand?

Viele Maßnahmen und Tricks können Sie bereits ohne großen baulichen Aufwand im Haus vornehmen. Hier empfiehlt sich die Beauftragung eines Fachmannes. Dieser kennt sich mit allen Anlagenbauteilen aus. Denn schlecht abgestimmte Bauteile der Heizung senken die Effizienz im eigenen Heizungskeller und gehen zu Lasten Ihres Energiesparkontos. Zudem
fördert der Staat nur solche Maßnahmen, die der Fachmann ordnungsgemäß in Ihrem Heizungskeller ausgeführt hat.

Welche finanzielle Unterstützung gibt es für den Verbraucher?

Optimierungswillige Bauherren und Immobilienbesitzer belohnt der Staat bzw. das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrollen (kurz: BAFA) mit einem Zuschuss. Wer demnach einen hydraulischen Abgleich oder den Austausch einer veralteten Heizungspumpe vornehmen lässt und einen Antrag beim BAFA einreicht, reduziert den Betrag auf der Handwerkerrechnung um 30 Prozent.

Welche Maßnahmen können Haushalte vornehmen?

Wer eine in die Jahre gekommene Öl- oder Gasheizung besitzt, für den empfiehlt sich ohnehin ein Heizungswechsel. Aber auch moderne Gas- oder Ölbrennwertgeräte benötigen regelmäßige Checks, um eine störungsfreie und energiesparende Funktion zu gewährleisten. Interessante Informationen zu den Kosten einer Gasheizung finden Sie hier.
Im Folgenden zeigen wir Ihnen zwei Maßnahmen, die das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrollen als förderfähig ansieht.

1 Stromfresser ausschalten: Ineffiziente Heizungspumpen austauschen

Eine Umwälzpumpe aus einem älteren Baujahr arbeitet während des kompletten Heizungsbetriebs immer unter voller Leistung, da Einstellungsmöglichkeiten nicht vorhanden sind. Und das selbst zu Zeitpunkten, an denen wenig bis gar kein Wärmebedarf im eigenen Haushalt besteht. Anders sieht dies bei regelbaren Heizungspumpen aus. Sie lassen sich in Stufen anpassen, sodass sich die Leistung zumindest annähernd am Wärmebedarf der Hausbewohner orientiert.

Tipp: Hocheffizienzpumpe

Wer den Maximalbetrag an Ersparnis beim Wärmetransport erzielen möchte, setzt eine Hocheffizienzpumpe ein. Diese arbeitet modulierend, d. h. sie richtet sich in ihrer Leistung ganz nach dem individuellen Heizwärmebedarf und das vollkommen automatisch. Im Vergleich zu veralteten Pumpenmodellen sparen Hausbesitzer bis zu 80 Prozent der Stromkosten ein. Die Kosten für den Austausch eines alten gegen ein neues Pumpenmodell belaufen sich auf circa 400 Euro für ein durchschnittliches Einfamilienhaus. Beachten Sie jedoch, dass die Kosten je nach Umfang und Art des Modells variieren können.

Der Vorteil: Ein Pumpentausch macht sich nach etwa drei bis sechs Jahren bezahlt und sie sparen weiterhin jährlich bis zu 80 Prozent an Strom. Auch die Inanspruchnahme der Förderung verkürzt die Amortisationsdauer der neuen Pumpe. Auf der Internetseite des BAFA können Bauherren einsehen, welche Modelle förderfähig sind.

2 Gleichmäßige Wärmeverteilung durch einen hydraulischen Abgleich

Damit der Heizkörper in Ihrem Raum genügend Wärmeenergie abgeben kann, muss er mit einer ausreichenden Menge an Wasser versorgt werden. Ansonsten bleibt er trotz aufgedrehter Thermostate kalt oder wird nicht ausreichend warm. Letzteres ist insbesondere bei Heizungen zu beobachten, die sich in den oberen Geschossen, also weiter weg vom Heizkessel, befinden. Denn das Wasser wählt grundsätzlich immer den Weg des geringsten Widerstandes und fließt zuerst durch jene Rohre, die nähergelegen sind oder über einen breiteren Rohrdurchmesser verfügen.

Was bringt ein hydraulischer Abgleich?

Bei einem nicht optimierten Wasserhauhalt und Volumenstrom in der Heizungsanlage steigen die Stromkosten. Denn zunächst verursacht die Heizungspumpe die ungleiche Verteilung mittels einer höheren Leistung zu beseitigen, sodass sie mehr Strom in Anspruch nimmt.

Da die Heizung nicht warm wird, dreht der Hausbewohner in der logischen Konsequenz zunächst das Thermostat der Heizung auf eine höhere Stufe, sodass der Heizkessel mehr Brennstoffe wie Öl oder Gas verbraucht und die Energie- und Heizkosten steigen. Dies ist jedoch nicht nötig, da die Ursache nicht im erhöhten Wärmebedarf, sondern in der in einem fehlenden hydraulischen Abgleich begründet liegt.

Bei einem hydraulischen Abgleich überprüft der Heizungsbauer den Wasserhaushalt und den Volumentstrom und stimmt Rohre, Pumpen und Ventile optimal aufeinander ab. Dies sorgt für eine gleichmäßige Zirkulation des Heizwassers im gesamten Heizungssystem.

Was kostet ein hydraulischer Abgleich und wie hoch ist die Ersparnis?

Die genaue Kostenhöhe lässt sich nur erschwert beziffern. Denn sie hängt neben der beheizten Gebäudefläche auch von der Anzahl der Rohre und de optimierten Heizkörper ab. Für ein Einfamilienhaus fangen die Kosten bei etwa 500 Euro an und können auch Werte über 1.000 Euro annehmen.

Zwei weitere Tipps und Tricks

1 Wasserstand und -druck überprüfen

Fließt zu wenig Wasser durch den Heizkreislauf sinkt der Wasserdruck. Prüfen Sie daher regelmäßig das Manometer Ihrer Heizungsanlage. Der Druck liegt im Idealfall zwischen 1 und 1,5 bar. Fällt der Druck zu niedrig aus, füllt der Fachmann Wasser nach. Dazu ist es wichtig zunächst alle Ventile zu öffnen und die Umwälzpumpe für die Zeit der Befüllung abzuschalten. Ist ein ausreichender Druck erreicht, kann der Befüllungsvorgang gestoppt werden. Ein ausreichender Wasserdruck ist wichtig, damit Ihre Heizung richtig arbeiten kann.

2 Heizung entlüften

Ein Anzeichen für Luft in der Heizungsanlage ist ein Gluckern oder Klopfen in der Heizung. In einem solchen Fall empfiehlt es sich den Heizkörper mittels eines Entlüftungsschlüssels von überschüssiger Luft zu befreien. Dieser Vorgang erfolgt solange, bis anstelle von Luft Wasser aus der Heizung austritt.

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1 Kommentar

  1. Joachim

    Danke für den informativen Beitrag zum Thema Heizungsanlagen. Meine Freundin und ich wollen uns gern eine neue Heizung einbauen lassen. Gut zu wissen, dass dafür ein Fachmann empfohlen wird und man ein paar Punkte der Wartung nach dem Einbau, wie z. B. das Entlüften selbst übernehmen kann.

    Antworten

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