Granit ist ein extrem hartes Material und Granit bohren eine echte Herausforderung, sowohl für die Maschine als auch den Bohrer. Abgeplatzte Bohrlöcher, glühende Bohrer und qualmende Maschinen müssen nicht sein. Wir zeigen in dieser Anleitung, wie es richtig geht.
Was ist Granit?
Granit ist ein magmatisches Tiefengestein, welches aus Quarz, Feldspaten, Mineralien und Glimmer besteht. Granit eignet sich besonders gut als Bord- und Begrenzungsstein, Mauerstein, Bodenbelag, Granitblock oder Arbeitsplatte. Den Granit wird in drei Körnungen unterteilt:
- feinkörnig
- mittelkörnig
- grobkörnig
Der grobkörnige Granit hat wesentlich schlechtere Druck- und Biegezugwerte.
Was ist wichtig beim Granit bohren?
Der passende Bohrer
Der passende Granitbohrer ist entscheidend. Hierbei unterscheidet man für normale Durchmesser zwischen dem Diamantbohrer und dem Spiralbohrer. Bei einem großen Bohrdurchmesser kommen entsprechende Bohrkronen zum Einsatz.
Die richtige Maschine
Für den besonders harten Granit und dicke Materialstärken solltet ihr einen Bohrhammer verwenden. Dieser hat ausreichend Hammerschlag für die Anwendung. Eine Schlagbohrmaschine wird hier ihre Schwierigkeiten bekommen und wahrscheinlich nach wenigen Millimetern aufgeben. Die Motorleistung sollte bei mindestens 1200 Watt liegen. Bei dünnen Granitplatten, sollte mit einer Drehbohrmaschine ohne Schlag gearbeitet werden. Hier reicht eine normale Bohrmaschine in Kombination mit einem Granitbohrer.
Randabstände
Wenn ihr nahe am Rand Granit bohren wollt, dann haltet einen Mindestabstand, damit das Material nicht abplatzt. Als Faustregel kann man sagen, dass 3 cm nicht zu unterschreiten sind. Wer hier einen Dübel setzen möchte, der findet auch immer die passenden Randabstände auf den Herstellerangaben.
Kühlung
Damit der Bohrer eine lange Lebensdauer hat und nicht verglüht, sollte man auf jeden Fall das Bohrloch kühlen. Es gibt spezielle wassergekühlte Bohrer, aber man kann die Bohrung auch manuell kühlen. Einfach eine Spritzflasche nehmen und nach jedem gebohrten Zentimeter das Bohrloch gründlich mit kaltem Wasser ausspülen.
Fixierung
Damit der Granit nicht wegrutscht, solltet ihr ihn mit Schraubzwingen oder ähnlichem fixieren. Wie bei jeder Bohrung ist das Austrittsloch auf der anderen Seite besonders heikel. Wer hier zu schnell bohrt, der riskiert, dass dieses Bohrloch aussplittert. So hat man ein wirklich unsauberes Ergebnis. Dabei hilft ein einfacher Trick das zu vermeiden. Einfach zusätzlich eine Steinplatte unter der späteren Austrittsstelle mit fixieren, denn so vermeidet man ein unsauberes Bohrloch.
Granit bohren – die Zusammenfassung
- Seid euch bewusst, dass das Material besonders hart ist.
- Setzt eine Schutzbrille auf und zieht bitte keine Handschuhe beim Bohren an!
- Nehmt einen Bohrhammer mit ordentlich Leistung und den passenden Bohrer.
- Stellt Wasser bereit, um das Bohrloch nach jedem Zentimeter zu kühlen.
- Der Granit wird waagerecht platziert und fixiert, am besten mit einer Steinplatte darunter, in die gebohrt werden kann.
- Markiert das Bohrloch. (Haltet mindestens 3 cm Abstand zum Rand)
- Setzt beim Bohrbeginn den Bohrer leicht schräg an, sobald der Bohrer greift, wird er waagerecht eingesenkt.
- Bohrt am Anfang ohne Hammerschlag, sobald der Bohrer ein Stück im Bohrloch versinkt, habt ihr eine gute Führung und könnt den Schlag anstellen.
- Das Bohrloch sollte gereinigt werden. Wenn mit Wasser gekühlt wurde, dann setzt sich Schlamm im Bohrloch ab.
Solltet ihr noch Fragen oder Anregungen haben, dann freuen wir uns über einen Kommentar. Viel Erfolg bei eurem Bauprojekt!
Vielen Dank für den Beitrag zum Thema Granit bohren. Mein Bruder möchte einen Steinmetz mit der Produktion einer Arbeitsplatte beauftragen. Gut zu wissen, dass man bei Granit darauf achten sollte, dass Bohrloch zu kühlen.
Danke für die Informationen zum Bohren. Ich muss für ein Bauprojekt, an dem ich für mein Haus arbeite, einige kontrollierte Horizontalbohrungen durchführen. Es wäre toll, wenn ich professionelle Hilfe beim Bohren bekommen könnte.