Die verschiedenen Dübelarten kommen immer dann zum Einsatz, wenn Schrauben sonst keinen Halt im Untergrund finden. Dabei ist es wichtig die richtige Dübelart zu wählen.
Bei weitem nicht alle Schraubverbindungen lassen sich problemlos realisieren indem man eine Schraube einfach in die jeweilige Unterkonstruktion versenkt. In so manchem Baustoff finden Schrauben einfach keinen Halt, oder die zu erwartenden Belastungen sind so hoch, dass die Verbindung nicht halten wird.
Im Arsenal der Dübel gibt es eine Vielzahl durchdachter Lösungen für diese Probleme.
Die Bandbreite reicht dabei von den auch dem Laien geläufigen Dübelarten wie dem Standard Dübel aus Kunststoff über diverse Hochleistungsdübel, chemische Dübel-Lösungen, Dübel aus Stahl oder Schwerlastanker, die eher für den professionellen Einsatz gedacht sind.
Mit dem richtigen Dübel können Schraubverbindungen selbst noch Lasten von mehreren Tonnen sicher halten.
Die Dübeltechnik kennt dabei so viele Lösungen, dass es uns im Rahmen dieses Blogbeitrags nicht möglich ist im Detail auf jede Dübelart einzugehen, die wir in unserem Shop führen, aber wir werden Ihnen zumindest die wichtigsten Dübelarten vorstellen.
Kunststoffdübel / Nylondübel
Die wohl gebräuchlichste Dübelart sind Dübel aus Kunststoff. Dübel dieser Art funktionieren meist ähnlich. Der Dübel wird in das zuvor gebohrte Loch eingeführt und die anschließend eingesetzte Schraube verformt den Dübel so, dass eine Kraftschlüssige Verbindung entsteht. Dübel, die nach diesem Prinzip funktionieren nennt man Spreizdübel.
Normdübel
Wir beginnen mit einer Dübelart, die sehr weit verbreitet ist und auch dem handwerklichen Laien geläufig sein dürfte.
Wer schon einmal ein Regal an der Wand befestigen wollte, kennt das Problem. Auch um Befestigungen in Mauerwerk zu realisieren werden gerne Holzschrauben verwendet. Anders als bei der Verwendung in Holz können sich die Schrauben jedoch nicht so einfach ein wirksames Gegengewinde selbst schneiden und werden sich auch nicht selbst in das Mauerwerk bohren, wie sie das bei Holz ja oft tun.
Schon beim Vorbohren wird klar, was da aus der Wand kommt ist feinstes Gekrümel. Eine Schraube wird da niemals sicher halten. Ein so befestigtes Bücherregal wird zeitnah der Schwerkraft nachgeben.
Die Lösung ist zuvor einen passenden Dübel in das Bohrloch zu setzen. Die anschließend in den Dübel gedrehte Schraube formt sich innerhalb des Dübels ein Gegengewinde und spreizt den Dübel, der durch seine dabei auf und es entsteht eine kraftschlüssige Verbindung.
Gerüstdübel
Diese Dübel funktionieren im Prinzip ebenso wie der Normdübel, müssen jedoch recht starken Belastungen standhalten. Immerhin sollen so Gerüste befestigt werden auf denen sich Menschen sicher bewegen sollen. Gerüstdübel sind geprüft und halten, je nach Untergrundmaterial bis zu mehreren hundert Kilo Zuglast sicher stand.
Meist werden, da diese Dübelart im Gerüstbau verwendet wird, spezielle Schrauben für Gerüstverankerungen zusammen mit diesen Dübeln benutzt.
Knotendübel
Die Dübelart Knotendübel ist aus Kunststoff und vielseitig einsetzbar. In Vollbaustoffen, wie Porenbeton funktioniert er nach dem gleichen Prinzip wie der Normdübel. Auch hier spreizt die Schraube den Dübel und es entsteht eine auf Anpressdruck basierende, sichere, Verbindung. In Hohlbaustoffen oder bei Platten hingegen verdreht sich der Dübel beim eindrehen der Schraube. Das Ergebnis ist ein Knoten, der Dübel und Schraube im Material hält.
Gipskartondübel
Diese Dübelart ist eine Schöne Überleitung zu Metalldübeln, denn diese Dübel sind sowohl aus Kunststoff, als auch aus Metall erhältlich. Gipskartondübel sind keine Spreizdübel, dafür ist das Material, der Gipskarton wegen seiner geringen Druckfestigkeit nicht geeignet.
Anstatt dessen ist der Gipskartondübel eine Einschraubhülse, die sich mit einem tiefen Außengewinde formschlüssig in die Gipsplatte schneidet.
Verbindungen, die über Gipskartondübel realisiert werden sind nicht dazu geeignet großen Belastungen standzuhalten.
Hinter der Platte muss ein kleiner Hohlraum vorhanden sein um Überstände durch die eingebrachte Befestigungsschrauben zu ermöglichen.
Man spricht bei dieser Dübelart jedoch noch nicht von Hohlraumdübeln.
Metalldübel
Hohlraumdübel ist unser Stichwort um auf Metalldübel umzuschwenken. Metalldübel werden meist eingesetzt um höher belastbare Montagen zu realisieren. Metalldübel können ebenso, wie Kunststoffdübel Spreizdübel sein.
Hohlraumdübel
Hohlraumdübel verdanken ihren Namen dem Umstand, dass sie sich in einem Hohlraum hinter einer Platte verankern. Dies erfolgt über eine Umformung des Metalls oder ein drehen oder Kippen eines, der Verankerung dienenden Teils des Dübels.
Wie wir ja schon bei den Gipskartondübeln aus Kunststoff erklärt haben, eignet sich das Material nicht dafür den Dübel über eine Spreizung im Material zu verankern. Die Spreizung findet also hinter der Platte in einem Hohlraum statt.
Auch Federklappdübel und Kippdübel nutzen einen Hohlraum zwischen Platte und Wand oder Decke. Im Falle dieser Dübel Klappen Metallflügel nach dem Durchstecken auf und halten so die Schraube oder Gewindestange.
Beispielsweise können solche Dübel genutzt werden um recht tragfähige Verbindungen in Gipsplatten oder anderen dünnen Platten zu ermöglichen.
Einschlaganker
Diese Dübelart macht sichere Schraubverbindungen in Beton ebenso wie in Naturstein möglich. Auch der Einschlaganker hält weil der Dübel sich aufspreizt. Anders als bei einem Spreizdübel, bei dem das Eindrehen der Schraube die Spreizung hervorruft, wird hier ein spezielles Werkzeug genutzt.
Mit kräftigen Schlägen wird der Spreizkonus des Dübels mit dem Einschlagwerkzeug eingetrieben wodurch sich die Ankerhülse aufspreizt und im Bohrloch verkeilt.
Schwerlastanker
Der Schwerlastanker wird ausschließlich in Beton eingesetzt. Dieser auch als Stahlanker bezeichnete Dübel ist für Belastungen bis zu mehreren Tonnen geeignet. Auch diese Dübelart hält letztlich aufgrund einer Aufspreizung, die im Falle dieses Dübels durch das Anziehen einer zum Dübelsystem gehörenden metrischen Schraube erzeugt wird. Ein Kunststoffring, der beim Anziehen der Schraube gestaucht wird verhindert ein Mitdrehen des Dübels bei den hohen eingesetzten Drehmomenten.
Chemische Dübel
Einen ganz anderen Ansatz der Befestigung verfolgen chemische Dübel. Die Verbindung, die hier entsteht ist nicht kraft- sondern stoffschlüssig.
Injektionsmörtel
Mit diesem, auch Verbundmörtel genannten Befestigungsmittel entsteht eine Verbindung zwischen Verbundmörtel, Ankerstangen und Verankerungsgrund. Nachdem das Bohrloch gründlich von Bohrrückständen gereinigt wurde wird eine Harzmischung in das Bohrloch eingefüllt. Diese Harzmischung füllt den Hohlraum zwischen dem Bohrloch und der Ankerstange und kann teilweise in die Poren des Mauerwerks eindringen. Das Ergebnis ist, nach dem Aushärten des Injektionsmörtels, eine ausgesprochen stabile Verbindung.
Neben den in diesem Blogbeitrag vorgestellten Dübelarten finden Sie natürlich weitere Dübel und Zubehör auch in unserem Shop.
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