Früher hatte gefühlt jedes Haus und jede Wohnung entweder Dielenboden oder Parkettboden. Heute sieht man den schönen Boden nur noch selten und eher in Altbau-Wohnungen. In diesem Beitrag zeigen wir auf, was man beim Dielen verlegen beachten muss und welche Methoden es gibt. Auf alle drei Möglichkeiten der Verlegung gehen wir in unserer Anleitung ein und zeigen die Vor- und Nachteile. Damit man an den Dielen lange Freude hat, sollte man diese fachgerecht verlegen. Ganz einfach ist das nicht, aber auch ein Heimwerker kann das schaffen. Wer jetzt denkt Laminat ist doch viel billiger, der sollte sich überlegen, wie natürlich sein Boden aussehen soll und wie lange er halten wird. Ein guter Dielenboden kann schon mal über 100 Jahre alt werden, ob das Laminat das auch schafft ist doch fragwürdig.

Dielen verlegen aber wie? Diese Methoden gibt es!

Bekanntlich führen viele Weg ans Ziel, so ist das auch beim Dielen verlegen. Wir haben hier mehr oder weniger drei Methoden zur Auswahl. Alle drei Methoden haben ihre Vorteile, aber natürlich auch Nachteile:

  • schwimmend
  • verschrauben
  • verkleben

Tipp: Wer Geld sparen will und ein schönes Holz sucht, der nimmt Kiefer. Wer ein bisschen mehr investieren will, der nimmt Eiche. Nicht jede Holzqualität ist gleich. Es kann unter Umständen vorkommen, dass die Dielen nach dem Verlegen nochmal geschliffen werden müssen.

Holzdielen schwimmend verlegen

Keine Sorge, hier braucht man kein Seepferdchen. Was bedeutet schwimmend verlegen? Der Begriff bezieht sich auf die Befestigungsart. Die Holzdielen werden beim Dielen verlegen miteinander, aber nicht mit dem Unterboden verbunden. Daher sagt man, dass sie schwimmen. Auch hier gibt es nochmal unterschiedliche Befestigungsarten. Am häufigsten wird hier mit Edelstahlklammern gearbeitet. Die Dielen kann man ganz einfach ineinander klicken und von außen mit den Klammern sichern. Ein wenig teurer, dafür aber mit Trittschalldämmung ist die Klebematte. Hierauf kann man die Dielen verlegen.

Vorteile und Nachteile von schwimmenden Dielen

Gerade Anfänger wählen beim Dielen Verlegen die schwimmende Verbindung. Es ist nicht nur simpel, die Montage durchzuführen, sondern man braucht auch keine Chemie wie Klebstoff. Man muss nicht mal den Boden vorbereiten, sofern er gerade ist. Diese Verlegungs-Methode kann man nur wählen, wenn man keine Fußbodenheizung hat, da die Heizung einen Luftraum mitheizen muss und die Kosten sich dadurch steigern. Es gilt auch zu bedenken, dass Dielenböden, welche schwimmend verlegt wurden, nicht sehr lange halten.

Wer nicht im Eigenheim lebt und eventuell bei einem Umzug die Dielen wieder beseitigen muss, der kann das mit dieser Verbindung ganz leicht machen. Und nicht nur das Entfernen ist sehr einfach, man kann die Dielenbretter danach wieder verwenden und bei einem Umzug die Dielen neu verlegen. Das Austauschen einzelner defekter Holzdielen macht keine große Umstände und man muss nach dem Verlegen nicht darauf warten, dass der Kleber getrocknet ist, bevor man den Dielenboden betreten darf.

Nicht so schön an dieser Methode ist, dass es keine Trittschalldämmung gibt und es beim Laufen auf den Dielen unter Umständen zu Geräuschen kommt. Da zwischen Holzdielen und Bodenbelag nur eine dünne Schicht ist, kommt es häufig zu Klick-Geräuschen und Schwingungen.

Materialliste und Werkzeug

Je nachdem, für welche Variante man sich entschieden hat, weicht natürlich auch die Materialliste ab. Entweder man entscheidet sich für die Klebematte oder die Spannfedern/Klammern. Wer seine Dielen oder den Untergrund zusätzlich vor Feuchtigkeit schützen möchte, der sollte eine PE-Folie integrieren. Diese bietet zuverlässigen Schutz vor Wasser.

Werkzeugliste:

  • Holzhammer
  • Säge
  • Zugeisen
  • Schlagholz
  • Distanzkeile
  • Bleistift
  • Zollstock oder Maßband

Dielen schwimmend verlegen – die Anleitung

Bevor wir mit dem Dielen verlegen beginnen können, müssen wir die Klebematte, PE-Folie und optional die Trittschalldämmung auslegen. Erst dann können wir die Dielen verlegen. Die erste Reihe der Dielen wird waagerecht entlang der Wand gelegt. Wenn man schiefe Wände hat, dann muss man die Dielen der Form anpassen. Die erste Reihe ist die schwierigste, denn sie muss besonders gerade sein und man darf hier keine Fehler machen.

Da Holz ein lebendiger Werkstoff ist und immer arbeiten wird, braucht es auch Platz zum Arbeiten. Hierzu verwendet ihr Distanzkeile (auch Abstandskeile genannt), welche helfen, einen Mindestabstand von 1,5 cm zu erreichen. Achtet bei allen Randstücken darauf, dass diese nicht 30 cm unterschreiten. Die nächsten Reihen lassen sich deutlich leichter verlegen. Kein auf Form sägen und auch kein großes Messen, denn man muss die Dielen nur noch ineinander klicken. Mit dem Zugeisen bekommt man die Dielen durch Verkeilen noch fester verbunden. Das „Ineinanderklicken“ macht man so lange bis man ans andere Ende des Raumes, also zur Wand gelangt.

Dielenboden verlegen mit Schrauben

Beim Dielen verlegen mit Schrauben zu arbeiten ist eine schöne Lösung, allerdings ist der Aufwand deutlich höher als bei der schwimmenden Lösung. Hier braucht man zusätzlich zu den Dielen auch eine Unterkonstruktion und spezielle Dielenschrauben. Diese haben eine besonders kleinen Kopf und ansonsten den Aufbau von Spanplattenschrauben. Die meisten Dielenschrauben sind auch für Massivholzdielen geeignet. In normalen Räumen reichen galvanisch verzinkte oder gelb chromatierte Dielenschrauben aus, bei Feuchträumen sollte man Dielenschrauben in Edelstahl nehmen, beide findet ihr bei uns im Shop. Die Dielenschrauben werden verdeckt in die Feder geschraubt.

Dielen verlegen

Vorteile und Nachteile der Verschraubung

Das Hauptargument für das Verschrauben beim Dielen verlegen ist die Langlebigkeit und hohe Stabilität der Konstruktion. Durch die verdeckte Montage in die Feder bieten verschraubte Dielen beim Betreten eine besonders gute Elastizität. Das merkt man auch beim Laufen, die Holzdielen sind hier besonders angenehm. Aber auch die Demontage ist sehr einfach und hinterlässt keine Spuren. Aus ökologischer Sicht ist diese Art Dielen zu verlegen besonders nachhaltig, da man keine Chemie einsetzen muss. Man kann zusätzlich eine Isolierung im Zwischenraum zwischen Boden und Dielen einbauen.

Der große Nachteil ist der zeitliche Aufwand. Da man erst einmal eine Unterkonstruktion bauen muss, dauert die Montage deutlich länger. Aber wie wir wissen, braucht Gutes seine Zeit. Aufpassen muss man, dass genug Spielraum von der Höhe her vorhanden sein muss, damit man diese Unterkonstruktion überhaupt unterbringen kann, ohne dass es an den Grenzbereichen zu anderen Bodenbelägen und Schwellen zu unfunktionalen Höhenunterschieden kommen kann. Wie auch bei der schwimmenden Verlegung ist diese Art des Dielen legen für die Kombination mit einer Fußbodenheizung ungeeignet.

Dielen schrauben – die Anleitung

Bevor ihr die Unterkonstruktion legen könnt, muss der Boden gleichmäßig eben sein. Wenn im Boden Unebenheiten sind, dann kann man diese mit Holzstreifen ausbessern. Auch hier nimmt man wieder die PE-Folie, um die Konstruktion und den Boden vor Feuchtigkeit zu schützen. Damit der neue Dielenboden möglichst geräuscharm ist, kann man an den Auflagepunkten eine Trittschalldämmung installieren. Hierzu eignen sich Korkstreifen oder Gummistücke.

Dielen verlegen Unterkonstruktion

Dielen werden in den meisten Fällen auf einer Unterkonstruktion verschraubt. Man sollte sich aber nicht wundern, wenn bei alten Bauten der Boden direkt auf die Balkenkonstruktion fixiert wurde, das war früher durchaus üblich. Bei edlen Hölzern hat man oft einen sogenannten Blindboden aus günstigem Holz gelegt, auf den dann der eigentliche Dielenboden kam.

Die Unterkonstruktion aus Lagerhölzern wird nicht verankert, sondern schwimmend aufgelegt. Je nach Dielenlänge und Holzart wählt man den passenden Abstand der Lagerhölzer. Der Abstand darf 40 cm nicht überschreiten, ansonsten verliert die Konstruktion an Stabilität. Die Verlegung der Hölzer sollte deckend sein. Die Holzdielen werden nicht immer in der richtigen Länge vom Händler angeboten, daher hat man meistens ein kürzere Diele, als der Raum lang ist. Hier müssen Stösse angelegt werden. Dazu eignet sich bei Kurzdielen der wilde Verband oder bei Langdielen der regelmäßige Versatz.

Dämmung einbauen

Bevor die Dielen verschraubt werden, kann man eine Isolation in die Zwischenräume legen. Die Dämmung kann man mit einer Schüttung oder Holzfaserdämmplatten erreichen. Steinwollplatten oder Mineralwollplatten sind nicht geeignet, denn die Fasern könnten durch vorhandene Fugen in die Luft geraten.

Verschraubung

Nun können wir mit dem Verschrauben beginnen. Die erste Reihe beginnt wie immer an der Wand und arbeitet sich von dort weg. Die Nut der ersten Dielenreihe richtet sich zur Wand und wird von oben verschraubt. Alle Unregelmäßigkeiten der Wand werden auf die erste Diele übertragen und diese wird zurechtgesägt. Abstandskeile halten Distanz zur Wand. Bei massivem Holz braucht man Dehnungsfugen von 1 bis 1,5 cm. Nun werden die Dielen mit dem Schlagholz ineinander geschlagen und durch anpressen befestigt, anschließend werden die Dielenschrauben verdeckt durch die Feder eingeschraubt. Die letzte Dielenreihe wird wieder der Wand angepasst, also zurechtgeschnitten und von oben verschraubt.

Hier gilt es darauf zu achten, dass die Schrauben exakt in die Unterkonstruktion eingeschraubt werden. Zwar haben die meisten Dielenschrauben eine Bohrspitze oder Schneidkerbe, aber ein Anwendungsversuch verschafft je nach Härte des Holzes Sicherheit, ob man vorbohren muss. Wann man bei Holzschrauben vorbohren muss, lest ihr auch in unserem Blog.

Dielenboden verkleben

Kommen wir zur letzten Option, welche zwar ein gutes Ergebnis bietet, aber dafür nicht sehr flexibel ist. Da die Dielen auf den Boden geklebt werden, bekommt sie so schnell nicht wieder ab und vor allem nicht, ohne Spuren zu hinterlassen. Außerdem ist die Lösung nicht sehr günstig, da zusätzlich die Kosten für den Klebstoff auf die Rechnung oben rauf kommen. Wer aber eine Fußbodenheizung hat oder haben möchte, für den ist die Lösung die Dielen zu verkleben die beste Wahl. Der Kleber bietet direkten Anschluss und somit geht keine Wärme verloren. Man kann die Dielen auch direkt auf den Estrich kleben.

Vorteile und Nachteile beim Verkleben

Durch die Verklebung, welche vollflächig erfolgt, kann man die Dielen, wenn sie sich mit der Zeit abnutzen, sehr einfach schleifen. Was des einen Freud ist, ist des anderen Leid, denn hat man die Holzdielen einmal verklebt, bekommt man sie ohne großen Aufwand nicht wieder ab. Auch Fehler in der Planung sind dann nicht einfach mal so zu korrigieren. Dadurch, dass die Dielen direkt mit dem Boden verklebt sind, entstehen keine Schwingungen und somit auch keine Geräusche. Wenn ihr ein mehrgeschossiges Haus habt und sich unter dem Raum mit dem Dielenboden ein Zimmer befindet, ist es dennoch sinnvoll eine Trittschalldämmung zu schaffen.

Beim Verkleben von Dielen sollte man auf die Holzart achten, besonders harte Hölzer eignen sich hier sehr gut. Beliebt sind Nussbaum, Eiche und das Tropenholz Merbau. Eine schlechte Wahl sind dagegen weiche Hölzer wie Buche oder Ahorn, da sie dazu neigen Fugen zu bilden.

Bis der Kleber getrocknet ist, kann man die Dielen nicht betreten. Außerdem sollte man bedenken, dass jede Menge Chemie im Klebstoff enthalten ist und will man diese wirklich im eigenen Haus haben? Man weiß nicht einmal genau, was wirklich in welcher Menge in den Klebern enthalten ist.

Dielen verkleben – die Anleitung

Der Untergrund muss eben, sauber und vor allem trocken sein, ansonsten hält der Kleber nicht vernünftig. Vor dem Dielen legen müssen die Holzdielen mindestens 48 Stunden im Raum gelagert worden sein, damit sie sich der Temperatur und Luftfeuchtigkeit des Raumes anpassen können. Die Trittschalldämmung ist optional, aber macht beim Obergeschoss durchaus Sinn. Als erstes wird der Kleber aufgetragen. Hierbei wird nicht der gesamte Boden mit Kleber zugespachtelt, sondern immer kleinere Etappen, je nach Arbeitsgeschwindigkeit.

Nachdem wir wieder im Randbereich an der Wand gestartet sind und mit dem Spachtel eine ausreichend groß Fläche mit Kleber versehen haben, legen wir die erste Diele mit ausreichend Abstand zur Wand. Die Nut zeigt dabei zur Wand. Nach und nach arbeitet man sich nun von der Wand weg und bringt die Dielen mit dem Schlagholz zusammen.

Die Fläche unter der Diele muss komplett mit Kleber bedeckt sein, ein späteres Nachfügen ist nicht möglich. Wer optimalen Kontakt mit dem Kleber erzielen möchte, der kann die Dielen zusätzlich beschweren.

Oberflächenschutz

Der perfekte Feuchtigkeitsgehalt im Holz liegt bei ca. 10 %. Wenn die Dielen nicht bereits fein geschliffen sind, dann muss als erstes der Bodenschliff erfolgen. Im Anschluss kann man die Oberfläche der Dielen mit einem Öl oder Lack schützen.

Holzdielen verlegen Video

Damit man sich die Anleitung besser vorstellen kann, haben wir natürlich ein passendes Video.

Fazit zum Dielen legen

Für den Anfänger ist das Dielen legen schwimmend zu empfehlen, da dieses wenig Kenntnisse erfordert. Ein geübter Hobby-Heimwerker kann sich auch am Schrauben versuchen. Das Kleben von Dielen geht in Richtung Profi-Wissen. Sicher kann es ein Anfänger auch bewältigen, aber wenn man Fehler macht entsteht viel Arbeit und teure zusätzliche Kosten. Außerdem ist der Einsatz von Chemie nicht sonderlich nachhaltig und tut der Umwelt bestimmt nicht gut.

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3 Kommentare

  1. Jan

    Super gut erklärt…so wird’s gemacht. Vielen Dank für die Aufklärungsarbeit

    Antworten
    • Theo Schrauben

      Vielen Dank! Wir freuen uns sehr über das Lob von echten Fachleuten des Dielenhandwerks!

      Antworten
  2. Leviticus Bennett

    Jeder, der mehr zum Thema Massivholzdielen erfahren möchte, sollte diesen Beitrag lesen! Deshalb werde ich diesen Artikel meinem Partner zeigen. Wir haben neulich darüber gesprochen.

    Antworten

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