Cuttermesser sind vor allem wegen der extremen Schärfe und der Genauigkeit, mit der man schneiden kann, bei Heimwerkern und Profis beliebt. Man nennt sie auch Teppichmesser oder Stanley-Messer. Ursprünglich dienten die Messer mit den abbrechbaren Klingen im Griff auch fast ausschließlich der Abtrennung von Teppichen. Mittlerweile haben sie aber in verschiedenen Bereichen des Handwerks eine hohe Bedeutung erlangt und es gibt unzählige Arten und Formen der Cuttermesser mit ganz unterschiedlichen Klingen. Wir wollen die Unterschiede unter die Lupe nehmen und werden Ihnen die vier Haupttypen Cuttermesser, Hakenmesser, Teppichmesser und Skalpell genauer vorstellen.
Cuttermesser – Typen
Die Messer sind unter vielen Namen in Deutschland bekannt. Kartonmesser, Universalmesser, Sicherheitsmesser, Cutter oder Paketmesser – alle meinen sie ein und dasselbe. Und doch gibt es Unterschiede, vor allem in den Klingen, ihrer Form und der Sicherheitsstufe, in die die Messer eingeordnet sind. An den Sicherheitsstufen von 0 bis 2 sowie der äußeren Form der Messer machen wir auch unsere Aufteilung fest. Das Skalpell als besonderes Hobbymesser haben wir noch zusätzlich mit aufgenommen, da es den Grundprinzipien eines Stanley-Messers entspricht.
Cuttermesser
Die ganz normalen Cutter haben eine Abbrechklinge im Griff, die manuell komplett im Griff versenkbar ist. Cuttermesser dieser Sicherheitsstufe 0 bieten nur eine relativ geringe Sicherheit beim Schneiden. Oft sind diese Cutter nur mit einem Plastikgriff ausgerüstet, der sehr schnell auseinanderbrechen kann. Das Cuttermesser hat den Vorteil, dass die Klinge mit Sollbruchstellen ausgerüstet ist, an denen man die Klinge ganz einfach abbrechen kann, wenn sie stumpf wird. Standardmäßig kommt der Cutter mit einer Klingenhöhe von 18 mm daher, es gibt aber auch stabilere Versionen mit 22 oder 25er Klinge. Ideal ist der Cutter für Papier, Tapete und Folien. Auch in die andere Richtung sind Variationen möglich. Eine feine 9 mm Klinge eignet sich dann aber nur für leichte Schneidarbeiten an Papier und dünner Pappe.
Es kommt leider in der Praxis oft zu Arbeitsunfällen, da bei seitlicher Krafteinwirkung die Klinge sehr schnell brechen kann, man abrutscht und sich dabei teils heftige Verletzungen einhandelt. Außerdem zieht sich die Klinge beim einfachen Cuttermesser nicht selbständig zurück oder ist anderweitig geschützt, sondern bleibt oft offen liegen und stellt so wieder ein Verletzungsrisiko dar.
Teppichmesser
Ein Teppichmesser ist die etwas stabilere und robustere Form eines einfachen Cutters. Es wird auch Sicherheitsmesser, Kartonmesser oder Universalmesser genannt. Die Teppichmesser gehören zur Sicherheitsstufe 1 und zeichnen sich durch eine Federbelastung aus. Das bedeutet, dass die Klinge sich nach dem Schnitt automatisch zurückzieht. Für ein schnelles Arbeiten an einem Stück mit nur Bruchsekunden Pausen beim neu Ansetzen ist es also eher ungeeignet. Dafür ist es aber auch um einiges sicherer. Der Klingenrückzug kann voll- oder halbautomatisch sein. Bei der Halbautomatik zieht sich die Klinge erst dann in den Griff zurück, wenn man den Daumen vom Schieber nimmt. Die Vollautomatik ist noch etwas sicherer, da die Trapezklinge sofort zurückspringt, wenn kein Kontakt zum zu schneidenden Material mehr besteht.
Die meisten Teppich- oder Sicherheitsmesser haben auch eine Trapez-, manchmal auch eine Hakenklinge und keine Abbrechklingen. Somit scheidet auch das Wegbrechen bei seitlicher Krafteinwirkung aus. Messer dieser Kategorie sind für das Schneiden von Teppichbelägen viel besser geeignet als die Abbrechmesser, die auch oft als Teppichmesser bezeichnet und oft von Heimwerkern auch dafür benutzt werden. Handwerker benutzen gern die Sicherheitsmesser, die keine fixe Klimgentiefe haben, sondern meist in drei Schritten manuell noch veränderbar ist. So kann die Schnitt-Tiefe dem Zweck und Material angepasst werden.
Tipps zum Kauf
Profis achten beim Kauf eines Sicherheitsmessers auf die Klinge und den Griff. Der Griff sollte nicht aus Plastik sein. Es bricht schnell und reibt sich leicht ab. Gerade vorne im Bereich der Klinge kann es sehr gefährlich werden, wenn durch die ständige Reibung auf dem Schneidmaterial die Ummantelung der Klinge abgerieben wird und die Klinge auch eingefahren noch herausragt. Besser und sicherer ist ein Griff aus Metall oder ein Mehrkomponentengriff.
Vorteile und Nachteile vom Teppichmesser
Nachteile gibt es fast keine. Die Profi-Cuttermesser sind natürlich etwas teurer als die ganz einfachen Cutter mit Abbrechklingen, können nicht so oft benutzt werden und sie haben nur einen maximalen Klingenaustritt von 3 Zentimetern. Dafür überzeugen aber die Vorteile:
- Durch den automatischen Klingenrückzug sind die Teppichmesser viel sicherer als die einfachen Cutter.
- Die Klinge ist sehr stabil, da sie keine Sollbruchstellen hat. Kurven und harte Materialien sind so kein Problem.
- Der Klingenwechsel erfolgt schnell und einfach.
- Sie können in den Griffen Trapez und Hakenklingen verwenden.
Hakenmesser
Hakenmesser sind in die Sicherheitsklasse 2 eingestuft und finden immer mehr Verbreitung. Auch dieser Typ Cuttermesser hat noch andere Bezeichnungen wie Sicherheitsmesser oder auch Nasenmesser. Das charakteristische Merkmal ist ein Haken, der die Klinge sowohl vor und nach als auch während des Schnittes verdeckt. Wenn Sie also einmal abrutschen sollten, kann mit diesem Cuttermesser überhaupt nichts passieren. Ein weiterer Vorteil bei diesem Sicherheitsmesser ist, dass auch waren, die sich in Kartons befinden, die Sie mit dem Cutter öffnen, nicht beschädigt werden können. Es ist also ein ideales Verpackungs- oder Kartonmesser. Das Schneiden mit diesen Messern muss allerdings erst einmal ein wenig geübt werden, denn Sie müssen in einem ganz bestimmten Winkel geführt werden, in dem die Klinge das Schneidgut erreichen kann.
Skalpell
Das Skalpell im Handwerksbereich wird vor allem im Modellbau oder zu Entgraten genutzt. Daher heißt es auch oft Hobbymesser, Entgratemesser oder Bastelmesser. Sie haben einen ganz besonders dünnen Griff und viele unterschiedliche Klingenformen für jedmögliche Zwecke. Die Klingen sind auf eine hohe Standzeit, also Lebensdauer und Schärfe, ausgerichtet und verschleißen nicht so schnell wie zum Beispiel Klingen von medizinischen Skalpellen. Extrem präzises Arbeiten ist mit ihnen möglich, denn sie sind fest im Griff verschraubt oder verklemmt. Die Messer haben keinerlei Schutzmechaniken und das bei ganz besonders scharfen Klingen! Es ist also äußerste Vorsicht geboten.
Klingen für Cuttermesser
Neben einem guten Griff und natürlich dem richtigen Typ des Cuttermessers für Ihre Arbeiten, ist es wichtig, auch auf die Klinge zu schauen, ehe man ein Cuttermesser kaufen geht. Je nachdem, welches Material Sie schneiden wollen, wirkt wenig oder sehr viel Kraft auf die Klingen. Grob festhalten können wir also: Je dicker das Material und je höher die Kraftaufwendung an der Klinge, desto dicker und stabiler sollte auch die Klinge sein.
Cutterklingen sollen besonders scharf sein, deswegen wird bei Profi-Werkzeug viel Wert auf eine gute Stahlqualität gelegt. Außerdem ist es wichtig, dass die Klingen nicht so schnell verschleißen. Daher empfehlen wir auch bei den Ersatzklingen auf gute Markennamen, die Qualität nicht nur versprechen, sondern auch einhalten, zu setzen. Deswegen haben wir auch in unserem Theo Schrauben Shop nur Hochwertige Messer zum Beispiel von Carolus für Sie im Angebot.
Wahrscheinlich könnte man jetzt noch lange weiterschreiben und spezielle Anwendungsformen erläutern und auf die Besonderheiten bei der Klingenherstellung und die verschiedenen Arten der Beschichtungen, in denen die Klingen für Cuttermesser, vor allem Haken- und Trapezklingen, mittlerweile angeboten werden. Aber das sprengt dann doch den Rahmen unserer kleinen Vorstellung der Cutter. Sicherlich werden wir bei dem ein oder anderen Blogbeitrag, immer mal wieder bei speziellen Anwendungen, für die Cuttermesser benötigt werden, auf die praktischen Helfer zurückkommen.
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