Die meiste Energie in Ihrem Haus geht über das Dach verloren. Findet dort keine Dämmung statt, wandert die ganze warme Luft, die Sie sich teuer aufgeheizt haben geradewegs nach draußen. 20 % der Wärmeverluste verschwinden auf diese Art. Eine Dachbodendämmung von innen ist eine der rentabelsten Sanierungsmaßnahmen und kann leicht von Ihnen selbst durchgeführt werden. Aufwand und Kosten sind überschaubar und das Ergebnis kann sich auf Ihrer Heizkostenabrechnung sehen lassen. Bei Ihren Planungen gilt es die Richtlinien der Energie-Einsparverordnung (EnEV) zu berücksichtigen. Demnach darf die Dachdämmung einen Wärmedurchgangskoeffizient von 0,24 W/(m2K) nicht überschreiten. Je kleiner der Wert, desto besser ist die Dämmung.

Zum effizienten Dach dämmen gehört auch die Wahl des richtigen Dämmstoffes

Wärmedämmung an eines Daches Thermal insulation of a house roof

Im Handel finden Sie eine große Vielfalt an Dämmmaterialien. Dabei können Dämmstoffe in künstliche und nachwachsende Stoffe eingeteilt werden, welche in Rollen-, Platten- oder Keilform angeboten werden. Die gängigsten Dämmstoffe sind aus Mineralwolle, Polystrol, Kork oder Blähton. Jeder Dämmstoff hat seine Vor- und Nachteile. Sie sollten sich vor Kauf unbedingt von einen Experten beraten lassen. Wollen Sie Ihren Dachboden nicht als Wohnraum nutzen, ist die Dachbodendämmung mit ausgelegten Rollfilz oder Dämmplatten eine schnelle und preiswerte Lösung.

Bei der Dachstuhldämmung gibt es drei Varianten um das Material anzubringen. Über den Sparren, darunter oder zwischen den Sparren. Besonders die Arbeiten der Unter- und Zwischensparrendämmung können Sie leicht in Eigenleistung durchführen.

Zwischensparrendämmung mit zusätzlicher Untersparrendämmung

Klemmfilz aus Mineralwolle eignet sich hervorragend zur Zwischenparrendämmung. Er ist preiswert (dünne Ausführungen bereits für rund 4 € pro qm erhältlich) und kann einfach zwischen die Sparren geklemmt werden. Beim Arbeiten mit Mineral- oder Glaswolle müssen Sie unbedingt Arbeitsschutzkleidung tragen. Eine Staubmaske und Arbeitshandschuhe sind unverzichtbar. Bei Arbeiten über Kopf sollten Sie zudem eine Schutzbrille tragen.

Folgende Werkzeuge sollten Sie bereit halten:

Dämmstoffmesser
Schraubendreher
Tacker
• Akkuschrauber
Wasserwaage
Zollstock
• Schneidbrett
Handsäge/Stichsäge
• Leiter
Arbeitshandschuhe, Schutzbrille, Staubmaske

Schritt 1 – Sparrenbreite und -Tiefe messen

Rollen Sie die Klemmfilzrolle aus und messen Sie die Sparrenfelder aus. Die Zuschnittbreite muss 1-2 cm mehr als das Innenmaß der Sparrenabstände betragen. Nur so klemmt der Filz gut.

Schritt 2 – Dämmelemente zuschneiden

Zum Zuschneiden der Klemmfilzrolle benötigen Sie ein Dämmstoffmesser und ein Schneidbrett. Legen Sie das Schneidbrett auf dem ausgerollten Klemmfilz auf. Drücken Sie den Klemmfilz mit dem Schneidbrett zusammen und trennen Sie die Teile mit dem Dämmstoffmesser ab.

Schritt 3 – Dämmelemente einklemmen

Nun können Sie die zugeschnittenen Dämmelemente mit leichtem Druck zwischen die Sparren von unten nach oben einklemmen. Achten Sie auf einen fugendichten Anschluss der Elemente untereinander. Verschnittreste können Sie bedenkenlos zusammenfügen. Achten Sie darauf eine Lücke zwischen Dämmung und Dach zu lassen. Somit gewährleisten Sie eine gute Hinterlüftung und beugen Feuchtigkeitsbildung vor. Falls bereits eine Unterspannbahn vorhanden ist, müssen Sie keine Lücke lassen. Die Unterspannbahn sichert die Dämmung vor Feuchtigkeitsschäden von außen. Falls die Sparren nicht tief genug sind, können Sie auf die Sparren zusätzliche Holzleisten aufschrauben. Die Dämmungsdicke ist in der EnEV geregelt. Oft ist es sinnvoll auf die vorhandenen Sparren eine weitere Dämmschicht aufzubringen, z. B. bei sehr geringen Sparrenhöhen oder bei zu kleinen Sparrenabständen. Hier empfiehlt sich eine
Kombination aus Zwischensparrendämmung und Untersparrendämmung.

Schritt 4 – zusätzliche Untersparrendämmung

Schrauben Sie dazu die Konterlattung aus 8/6 cm starken Leisten quer zum Sparrenverlauf in einem Abstand von 40 bis 45 cm an die Zwischensparren. Beträgt der Anteil der Untersparrendämmung weniger als 30 bis 40 % der gesamten Dämmstärke, kann die Dampfbremsfolie auch zwischen den beiden Dämmschichten montiert werden. Die Arbeitsschritte zur Anbringung der zusätzlichen Untersparrendämmung sind analog zu den Schritten 1 bis 3. Achten Sie darauf die Dämmelemente ohne Zwischenraum zu den bereits eingesetzten Elementen zu verlegen.

Schritt 5 – Dampfbremsfolie anbringen

Mit einem Dicht- und Schalldämmband , welches Sie auf die Sparren anbringen beugen Sie Risse beim späteren Tackern der Folie vor. Außerdem wird verhindert, dass Feuchtigkeit durch die Tackerstellen gelangt. Tackern Sie nun die Dampfbremsfolie quer zu den Sparren mit etwas Durchhang in ca. 10 cm Abständen an. Passen Sie auf, die Folie mit dem Tacker nicht zu durchschlagen. Lassen Sie zusammengesetzte Folien ca. 10 cm überlappen. Folienanstöße an Wänden und Decken müssen müssen ca. 15 cm überstehen.

Schritt 6 – Verklebung der Folien

Kleben Sie die Überlappungen der Dampfbremsfolie mit einem doppelseitigen Klebeband luftundurchlässig ab. Kleben Sie dazu das Klebeband erst auf die untere der beiden Folien im Überlappungsbereich. Danach können Sie den Trennstreifen abziehen und die obere Folie mit der flachen Hand fest drücken.

Schritt 7 – Wandanschlüsse abdichten

Dichten Sie die Wandanschlüsse mit einen speziellen Dichtkleber ab. Tragen Sie dazu den Kleber auf die Wand auf und drücken Sie dann die Dampfbremsfolie ohne Spannung an. Überstehende Stücke können Sie abschneiden. Dichten Sie alle Durchdringungen wie z. B. Balken oder Rohre mit dehnbaren Spezialklebeband luftdicht ab.

Schritt 8 – Verkleidung anbringen

Jetzt fehlt nur noch die Verkleidung der Dämmung. Von Gipskartonplatten, über Putzverkleidungen bis hin zu einer Verkleidung aus Holzwerkstoffen bieten sich für Sie eine Reihe von Möglichkeiten. Die Unterkonstruktion der Verkleidung müssen Sie quer zur Lattenkonstruktion der Dämmschicht anbringen. Am besten verwenden sie hierfür wieder Holzleisten. Alternativ können Sie auch Alu-Hutprofile einsetzen. Nun können Sie die Verkleidung Ihrer Wahl montieren. Falls gewünscht können Sie den Zwischenraum der Unterkonstruktion zusätzlich mit Dämmmaterial füllen oder auch für die Elektroinstallation nutzen.

Materialliste

Dämmmaterial
Dampfbremsfolie
Dampfbremse-Klebeband
Klebeband
Dichtband/Dichtkleber
Dachlatten
Holzschrauben
Tackerklammern
Verkleidungsmaterial

Durch eine nachträglich Zwischensparrendämmung verbessern Sie auf schnell Weise den Wärmeschutz und senken Ihre Energiekosten. Welches Verfahren sich für Sie am meisten lohnt und welche Materialien optimal geeignet sind, sollten Sie von einem Experten im Fachhandel oder von einem Dachdecker bewerten lassen.

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1 Kommentar

  1. David Müller

    Vielen Dank für den hilfreichen Beitrag. Ich möchte demnächst mein Dach dämmen und bin auf der Suche nach dem richtigen Dämmstoff. Da unser Haus über drei Meter Hoch ist, werde ich an eine Dachsturzsicherung denken müssen. Immerhin habe ich hier eine Anleitung für die richtige Herangehensweise. Gut, dass man im Internet fündig wird.

    Antworten

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