Wer mit Holz heizen will, der braucht zum einen natürlich einen entsprechenden Ofen oder Kamin. Er braucht aber auch ziemlich sicher ein richtiges Holzlager. Dort können die gesammelten Scheite trocknen und lagern, bis du sie verfeuern möchtest. Welche Vorteile ein gutes Holzlager hat und wie du ein Brennholzlager selber bauen kannst, erklären wir dir hier.
Darum brauchst du ein Holzlager
Ein Holzlager schützt vor Regen, Schnee und Hagel und sorgt mit einer ordentlichen Schichtung für gute Luftzirkulation. Wenn du Brennholz kaufst, ist es in der Regel bereits getrocknet und du kannst es sofort verfeuern. Wenn du es aber selber schlägst, dann solltest du es erst ungefähr zwei Jahre trocknen lassen.
In Deutschland gibt es nämlich eine gesetzlich vorgeschriebene Maximal-Grenze für Restfeuchte im Brennholz. Diese liegt bei 25 %. Diese Grenze gibt es, da trockeneres Holz wesentlich weniger Schadstoffe erzeugt, wenn man es verbrennt, als wenn man feuchtes Holz verbrennt. Es entsteht weniger Rauch, weniger Ruß und es fängt nicht so gut Feuer, heizt also nicht so gut.
Übrigens: Kaminhersteller und Schornsteinfeger empfehlen in der Regel eher 15 bis 20 % Restfeuchte, da Restfeuchte im Holz auch dem Kamin oder Ofen schaden kann.
Wohin mit dem Brennholzlager?
Grundsätzlich solltest du dein Brennholzlager draußen errichten. Im Keller oder im Schuppen ist es auf Dauer zu feucht, die Luft kann nicht richtig zirkulieren und das Holz trocknet schlecht.
Im Außenbereich ist es am einfachsten, wenn du dein Holzlager gegen eine Hauswand oder Mauer errichtest, idealerweise nach Süden oder Süd-Osten ausgerichtet. In unseren Regionen kommt das meiste Wetter nämlich von Westen, das heißt, wenn dein Lager an einer Wand Richtung Süd-Osten steht, profitierst du von der Sonne und von der Abwendung von den Elementen. Wichtig ist nur, wenn du dein Brennholzlager an einer Wand aufbaust, dass dein Lager etwa 10 cm Abstand von der Wand haben sollte, damit auch hinter dem Lager die Luft zirkulieren kann.
Übrigens: in einigen Gemeinden und abhängig von der Größe des geplanten Holzlagers, kann es sein, dass du eine Genehmigung brauchst. Kläre das vorher mit deinem örtlichen Bauamt ab.
Brennholzlager selber bauen
Jetzt geht es aber an die eigentliche Arbeit. Beginnen wir mit einer Materialliste.
- Paletten (Anzahl abhängig von der Größe deines geplanten Holzlagers)
- Holzbalken (7 x 7 cm, Höhe abhängig von deinen Vorstellungen, aber lieber ein breiteres Lager, als ein höheres)
- Kanthölzer
- Schalbretter
- Pflastersteine
- Holzschrauben mit Senkkopf
- Balkenschuhe
- Winkelverbinder, Flachverbinder
- Dachpappe
- Holztacker
- Spaten
- Wasserwaage
Vorbereitungen und Boden des Holzlagers
Wenn du den richtigen Platz für dein Lager gefunden hast, musst du den Boden ein wenig vorbereiten, damit dein Lager hinterher gerade steht. Achte auf genügend Abstand zur Wand. Begradige den Boden mithilfe deiner Wasserwaage und pflastere die Ecken, auf denen die Paletten später aufliegen. Pflastere nicht zu weit nach außen, denn dort bringst du die Balkenschuhe ein, die letztendlich dein Grundgerüst halten.
Lege die Paletten hin und verschraube sie mithilfe deiner Flachverberbinder. Bringe jetzt deine Balkenschuhe ein.
Brennholzlager selber bauen: das Grundgerüst
Bringe die vier, oder, wenn du einen sehr langen Unterstand baust, besser sechs, Balken in den Ecken in die Balkenschuhe ein. Achte dabei auf die verschiedenen Längen für die Dachneigung. Wenn dein Holzlager an einer Wand steht, dann muss deine Dachneigung von dieser Wand wegführen. Steht dein Unterstand frei, ist es einfach, die Dachneigung nach hinten auszurichten. Abhängig davon sollten deine vorderen oder hinteren Balken etwa 5 cm kürzer sein, als die jeweils gegenüberliegenden.
Verschraube die Balken mit den Balkenschuhen und achte auf eine korrekte, vertikale Ausrichtung.
Jetzt geht es um die Querbalken, die das Dach tragen. Befestige sie mit Winkelverbindern an den vertikalen Balken und kontrolliere mit einer Wasserwaage die Ausrichtung.
Das Dach
Die Kanthölzer bringst du jetzt wie Dachlatten quer zwischen den beiden horizontalen Balken an. Darauf tackerst du dann die Dachpappe fest.
Im Groben ist dein Holzlager jetzt fertig, allerdings sind die Seiten jetzt noch recht ungeschützt. Besonders, wenn du nicht direkt an einer Wand stehst, solltest du die Rückwand und die beiden Seiten noch mit Schalbrettern verkleiden. Lasse immer einige cm Platz zwischen den einzelnen Brettern, damit die Luft gut zirkulieren kann.
Holz richtig schichten
Die Paletten am Boden sorgen für gute Zirkulation nach unten hin, die Abstände zwischen den Schalbrettern lassen auch hier Wind hinein und Feuchtigkeit hinaus und das Dach hält das Schlimmste an Regen fern von deinem Holz. Damit es aber richtig trocknet, musst du es auch richtig schichten.
Wichtig ist, dass du locker schichtest, damit auch zwischen den Holzscheiten Luft zirkulieren und Feuchtigkeit entweichen kann. Der zweite, mindestens ebenso wichtige Punkt ist die Stabilität. Du willst ja schließlich nicht, dass dir deine Holzscheite entgegenkommen.
Idealerweise legst du erst eine Schicht Holzscheite längs. Darauf kommt dann eine quere Schicht. Das sorgt für ein stabiles Fundament. Darauf lassen sich dann mehrere Schichten stapeln. Wie zu Beginn schon erwähnt, sollte dein Ziel eher sein, in die Breite zu stapeln, als in die Höhe. So entweicht die meiste Feuchtigkeit und deine Stapel kommen nicht in instabile Höhen.
Jetzt weißt du alles, was du brauchst, um ein Holzlager bauen und richtig nutzen zu können. Viel Spaß!
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