Während für größere Projekte durchaus fertiger Beton geliefert werden kann, kann man auch ganz gut Beton selber mischen. Wie das geht, auf was du achten solltest, welche Festigkeitsklassen es gibt und mehr, lernst du in diesem Beitrag.
Woraus besteht Beton?
Beton besteht immer aus drei Komponenten: Zement, Kies oder Sand und Wasser. Das Mischverhältnis dieser Komponenten beeinflusst die Materialeigenschaften des Betons.
Ob es sich bei dem sogenannten Zuschlag um Sand oder Kies handelt, hängt von der Körnungsgröße ab. Alles bis zwei Millimeter Korngröße bezeichnet man als Sand. Ab zwei Millimetern spricht man dann von Kies. Für Beton nutzt man normalerweise Kies bis zu einer Körnung von 32 mm. Je gröber der Kies, desto besser die Drainage, weswegen man gröberen Kies oft für Projekte im Außenbereich nutzt.
Übrigens: meistens bekommt man Mischungen mit Körnungen bis zu 16 mm oder bis zu 32 mm. Nutzt man nur Sand, ohne andere Körnungen beizumischen, erhält man Mörtel. Mit gröberen Körnungen bekommst du Beton.
Wofür Beton selber mischen?
Vielleicht willst du zwei oder drei Stufen in deinem Garten gießen, einen Zaunpfahl setzen, oder auch ein Klettergerüst in den Garten bauen. Für all diese Projekte darfst du Beton selber mischen.
Beton für Hochbau selber mischen ist nicht erlaubt. An einigen Orten ist sogar für ein Fundament oder eine Bodenplatte schon die Konsultation eines Statikers verpflichtend. Informiere dich also vorher über die örtlichen Regelungen, damit du abgesichert bist.
Beton Mischverhältnis
Je nachdem, für welche Arbeiten du Beton mischen willst, brauchst du verschiedene Mischverhältnisse.
Für die meisten Projekte eignet sich der Universalbeton. Diesen mischst du mit einem Verhältnis von 1:4 zwischen Zement und Zuschlag, also Sand oder Kies, mit einem halben Teil Wasser.
Magerbeton solltest du keinen statischen Belastungen aussetzen, aber als Stabilisator für den eben erwähnten Zaunpfahl kann man ihn gut einsetzen. Hier kannst du einen Teil Zement mit acht Teilen Zuschlag und einem halben Teil Wasser mischen, das Verhältnis Zement : Zuschlag ist also 1:8.
Die Wassermenge ist dabei nicht immer genau ein halber Teil. Viel mehr kommt es auf die gewünschte Konsistenz an. Willst du etwas gießen, muss der Beton eher etwas fließend sein, für den beliebten Zaunpfahl kann es ruhig eine eher erdfeuchte Konsistenz haben.
Beton Festigkeitsklassen
Beton Festigkeitsklassen sind nach DIN 1045-2 genormt. Dabei sehen die Werte beispielhaft so aus: C40/45. Das C steht dabei für das englische Wort für Beton, concrete. Die Zahlen geben an, wie viel Newton Kraft auf einen mm² wirken können, ehe er nachgibt. Dabei ist der Beton für die erste Prüfzahl in einen Zylinder mit 15 cm Durchmesser und 30 cm Länge gegossen. Bei der zweiten Zahl handelt es sich um einen Würfel von 15 cm Kantenlänge.
Beide Körper müssen 28 Tage alt sein. Beton härtet nämlich über einen langen Zeitraum aus, hat aber nach etwa 30 Tagen seine Mindestfestigkeit erreicht. Das ist der Wert, der in Cx/x angegeben wird. Begehbar ist Beton aber meistens schon nach wenigen Tagen.
Allgemeine Hinweise
Grundsätzlich, egal wie viel Beton du anmischen musst, ist es wichtig, dass du deine Atemwege und deine Augen schützt. Zementstaub greift die Schleimhäute deiner Atemwege an. Wenn bei Rühren mal Beton in deine Augen spritzt, musst du es sofort mit klarem Wasser ausspülen und am besten auch zügig zum Arzt.
Mische immer so lange, wie es vom Hersteller empfohlen wird oder bis du absolut sicher bist, dass du alles zu einer glatten Masse verarbeitet hast. Wenn du deinen Beton nicht ordentlich mischst, kann das die Stabilität beeinflussen und zu Rissen beim Aushärten führen.
Nutze immer Behälter, die der Menge angepasst sind. Zu große Behälter haben dann so eine geringe Füllhöhe, dass Rührer nicht ganz eintauchen und spritzen.
Auch zu kleine Behälter sorgen für Spritzer, die fliegen allerdings dann gleich durch die Gegend. Das verschwendet Material und kann, wie gesagt, ins Auge gehen.
Nachdem du deinen Beton verwendet hast, musst du deine Werkzeuge auf jeden Fall reinigen. Wenn er erst einmal ausgehärtet ist, bekommst du ihn nicht mehr von deinem Rührer oder aus deinem Behälter. Gerade wenn du einen Betonmischer gekauft hast,
Wenig Beton mischen
Für eine kleine Menge Beton, wie etwa, du ahnst es vielleicht, für einen Zaunpfahl, reicht ein Baueimer mit etwa 20 l Füllvolumen. Hier füllst du Zement und Zuschlag ein und kippst das Wasser darüber. Jetzt kannst du eine Kelle nehmen und rühren, bis die Arme lahm werden.
Wichtig: Beton lässt sich bei warmem, trockenem Wetter nur etwa 30 Minuten verarbeiten. Mische also nur soviel an, wie du in dieser Zeit auch verwenden kannst.
Viel Beton selber mischen
Wenn du viel Beton brauchst, etwa für Betonstufen, die du in die Verschalungen gießen willst, dann solltest du im besten Fall einen Betonmischer leihen oder kaufen. Anders hast du wenig Chancen, tatsächlich eine gute Mischung zu erhalten. Und wenn es nicht richtig gemischt ist und du es erst nach der halben Arbeit bemerkst, dann hast du viel Material für die Tonne produziert.
Als ein Mittelding, sagen wir für ein Klettergerüst, wo du mehrere Füße setzen musst, aber nicht so viel Beton brauchst, dass sich ein richtiger Betonmischer lohnt, kannst du einen Maurerkübel und einen Rührer nutzen.
Gib ein klein wenig Wasser schon auf den Boden des Maurerkübels, ehe du Zement und Kies einfüllst. Gieße dann den Rest des Wassers auf und rühre.
Beim Betonmischer solltest du einen Teil (etwa ein Drittel) des Wassers zuerst eingießen, dann Zement und Kies auffüllen und nur den kleinen Rest Wasser hinterher einfüllen.
Gerade beim Betonmischer ist es wichtig, dass du ihn sofort nach dem Gebrauch reinigst. Sonst kannst du ihn nicht wieder verwenden.
Beton trocknen lassen
Wenn du den Beton dorthin gegossen hast, wo du ihn brauchst, geht es um die richtige Trockenzeit. „Trocknen“ ist dabei eigentlich nicht ganz richtig. Tatsächlich trocknet der Beton nicht. Stattdessen löst das Wasser eine chemische Reaktion mit dem Zement aus. Dieser kristallisiert und härtet aus.
Nur wenn du zu viel Wasser nutzt, verdunstet ein Teil. Das willst du aber eigentlich vermeiden, denn so entstehen Risse!
Hast du noch Fragen zum Thema Beton selber mischen? Stell sie uns gerne in den Kommentaren! Wenn nicht, dann viel Erfolg beim Beton mischen!
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