Wenn du Beton hörst, denkst du wahrscheinlich an graue Wände, oder? Das muss nicht so sein! Man kann Beton einfärben. Wie das geht und wie du so ganz einfach deine Pläne aufpeppen kannst, erklären wir dir in diesem Beitrag.
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Beton einfärben mit Farbpigmenten
Die gängigste Variante des Einfärbens von Beton geschieht über die Zugabe von Farbpigmenten. Diese sind im Grunde ein extrem feines Pulver. Üblicherweise bestehen diese Pigmente aus Kupferoxid, Eisenoxid oder Basalt.
Wie viel Farbpigmente zum Beton einfärben?
Farbpigmente sind nicht gerade günstig, deshalb lohnt es sich auszurechnen, wie viel man braucht und dementsprechend einzukaufen.
Grundsätzlich misst man den Bedarf an Farbpigmenten in Prozent am Zementanteil im Beton. Bei 5 % Farbpigmenten des Zementanteils ist der Beton gesättigt. Das heißt, durch Zugabe von mehr Pigmenten bekommst du kein farbintensiveres Ergebnis mehr.
In den meisten Fällen hast du die besten Ergebnisse, wenn der Anteil zwischen 3 und 5 % liegt.
Bei einem Kilo Beton liegt der Zementanteil etwa bei 400 Gramm. 5 % davon sind also 20 Gramm. Diese 20 Gramm Pigmente reichen aus, um das ganze Kilo Beton farblich zu sättigen.
Fertigbeton einfärben
Am einfachsten ist es, wenn du Fertigbeton einfärbst. Damit die Farbe schön intensiv wird, solltest du Weiß-Beton verwenden. Der ist zwar auch nicht ganz weiß, aber heller, als der handelsübliche Beton.
Jetzt kannst du den Beton nach Herstelleranweisungen anmischen. Wenn er angemischt ist, gibst du deine Pigmente hinzu. Wichtig! Trage dabei Handschuhe, denn die Pigmente sind extrem feiner Staub und färben nicht nur Beton. Wenn du deine Haut nicht schützt, bist auch du erstmal schön durchgefärbt.
Achte jetzt darauf, dass du die Pigmente sehr sorgfältig unterrührst. Wenn du sie nicht gleichmäßig einarbeitest, ist die Färbung unterschiedlich intensiv. Der Marmoreffekt kann schön aussehen, wenn er ungeplant ist, wirkt er jedoch meistens einfach unruhig.
Wenn du den Beton aufgetragen hast, ist es essenziell, dass du ihn jetzt ordentlich verdichten lässt. Plane für diesen Schritt mindestens 24 Stunden ein.
Dann kannst du deinen gefärbten Beton genießen!
Gefärbten Beton selber herstellen
Eine Alternative zu vorgemischtem Beton, den du mit Pigmenten versetzt, kannst du mit farbigem Kies hervorrufen.
Beton lässt sich ja aus Sand, beziehungsweise Kies, Zement und Wasser herstellen. Nutzt du Beton mit Kies, ist dieser Kies nicht eingefärbt, auch wenn du Pigmente zugibst. Stattdessen wird dieser sich farblich abheben. Wenn man das nicht bedenkt, kann das zu einer unschönen Überraschung führen.
Andersherum: Gerade Beton, der nicht besonders viel beansprucht wird, ist nicht auf extrem harten Kies angewiesen. Hier kannst du farbige Kiesmischungen nehmen, um so einen farblichen und strukturellen Effekt hervorzurufen.
Mische deinen Beton einfach an, wie du es mit normalem Kies machen würdest.
Natürlich kannst du auch farbigen Kies mit der Pigment-Methode kombinieren. Wenn du hier Kies und Pigmente farblich abstimmst, kann das einen tollen Effekt ergeben.
Wichtige Hinweise
Grundsätzlich ist es also sogar relativ einfach, selber Beton einzufärben. Damit nichts schiefgeht, sammeln wir hier noch die wichtigsten Hinweise, die du beachten solltest, ehe es losgeht.
Dass es von größter Wichtigkeit ist, die Pigmente ordentlich unterzurühren, haben wir ja schon erwähnt. Trotzdem wollen wir es auch als einen der wichtigsten Hinweise aufführen.
Damit der Beton richtig aushärten kann und diese Eigenschaft nicht von den Pigmenten beeinflusst wird, solltest du darauf achten, dass die Pigmente für deinen Beton geeignet sind. Ein wichtiger Wert dafür sind zum Beispiel die pH-Werte.
Wie bei Beton üblich kann es auf Dauer zu Ausblühungen kommen. Die kann man zwar abschleifen, aber sie können immer wieder auftreten. Auch kann die Farbe mit dem Trockenvorgang ein wenig an Intensität verlieren.
Alternative Färbungen
Die nachträgliche Variante
Dein Beton ist schon hart und du suchst nach einer Möglichkeit, Beton nachträglich einzufärben? Hier hast du die Möglichkeit einer farblichen Lasur. Zwar färbt eine solche Lasur nicht den ganzen Beton durch, doch zumindest optisch kannst du so die Farbe anpassen.
Laut Herstellerangaben dringen die Farbpigmente zwar ein Stück weit in den Beton ein, sodass dein Bauteil wirklich langfristig farblich angepasst ist, doch so wirklich durchgefärbt ist der Beton eben nicht.
Färben mit Holzkohle oder Ruß
Um Beton abzudunkeln, findet man manchmal den Rat, einfach Holzkohlepulver oder Ruß in den Beton zu mischen.
Das kann deinen Beton durchaus dunkler machen. Allerdings kann es auch die Stabilität des Betons beeinflussen. Dementsprechend würden wir davon abraten, mit Holzkohlepulver oder Ruß zu färben. Greife stattdessen lieber zu Pigmenten oder eben einer Lasur.
Hast du eine Variante entdeckt, die für deine Pläne passt?
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