Holzdübel sind unglaublich praktisch und beinahe jedes Möbelstück wird durch sie zusammen gehalten. Doch wer hatte nicht auch schon das Problem, dass ein Holzdübel abgebrochen ist und fest in dem Loch steckt, in welchem ein intakter Holzdübel seinen Platz finden soll? Nun ist guter Rat teuer. Es gibt ein paar clevere Tricks, wie man aus diesem Dilemma wieder heraus kommt. Wir erklären Ihnen, wie Sie abgebrochene Holzdübel entfernen können.
Abgebrochene Holzdübel chemisch lösen
Holzverbindungen mit Holzdübeln halten meist auch ohne Leim hervorragend. Zur besseren Stabilität und Beruhigung des Heimwerkers werden sie aber oft noch verleimt. Sollte Ihnen also ein verleimter Holzdübel abgebrochen sein, ist es zunächst erforderlich, dass sie ihn lösen. In den allermeisten Fällen wurde der Holzdübel mit wasserlöslichem Leim verklebt. Versuchen Sie es also erst einmal mit ein paar Tropfen Wasser rund um den Dübel. Dieser sollte sich aufgrund des Wassers einziehen und das Wasser den Leim auflösen. Wenn dies nicht klappt oder sie Angst um das Möbel- oder Werkstück, in welchem der Dübel sitzt, haben, dann greifen Sie zum Alkohol.
Wir meinen natürlich nicht, dass Sie aufgeben und sich dem Feierabend widmen sollen, sondern nehmen Sie reinen Alkohol. Damit können Sie versuchen, die Klebekraft des Leims zu reduzieren. Auch hier gilt: weniger ist mehr und gehen Sie mit Vorsicht an die Sache heran. Sie können ein wenig von dem Alkohol um den Holzdübel herumtupfen. Allerdings ist dies nicht so effektiv wie ein Injizieren und kann , sollte ihr gutes Stück lackiert sein, zu Lackschäden führen.
Einen größeren Erfolg werden Sie erzielen, wenn sie den Alkohol zwischen die Holzdübel und das Holz injizieren.Sie brauchen dafür eine Einwegspritze inklusive Kanüle. Suchen Sie sich einen kleinen Spalt zwischen Holzstück und Dübel (meistens ist da einer) und spritzen Sie den Alkohol hinein. Haben Sie ein wenig Geduld und geben Sie Alkohol und Holzdübel genug Zeit und versuchen Sie dann später den Holzdübel zu entfernen. Einwegspritze und Kanüle bekommen Sie im Übrigen einfach in der Apotheke.
Heiße Luft muss nichts Schlechtes sein. Wenn Sie nicht zur Chemie greifen wollen, können Sie den abgebrochenen Holzdübel auch mit Hilfe eines Heißluftföns anlösen. manche der nicht wasserlöslichen Leime zersetzen sich bei Hitze über 70 Grad. Stellen Sie das Heißluftgebläse dicht, aber nicht zu dicht, an den abgebrochenen Holzdübel und innerhalb weniger Minuten lösen. Es tut auch ein gewöhnlicher Fön.
jetzt haben sie, sollten ihre abgebrochenen Holzdübel in Holzleimverbindungen stecken, den ersten Schritt zum Entfernen getan. Weiter geht es dann auf dem mechanischen Weg, sollten die Dübel nicht jetzt schon herausfallen oder eine kleine Angriffsfläche für eine Zange bieten.
Holzdübel entfernen auf dem mechanischen Weg
Wie oben schon angedeutet, ist der einfachste Weg, auch abgebrochene Holzdübel mit der Zange zu entfernen. Das Übel an abgebrochenen Dübeln ist aber nur zu oft, dass eben nicht genug Restdübel vorhanden ist, um ihn sicher mit einer Zange greifen zu können. Es gibt aber noch weitere Möglichkeiten den Holzdübel wieder zu entfernen.
Holzdübel rausbekommen mit dem Korkenzieher
Korkenzieher gibt es viele und je nachdem, welchen Sie Ihr Eigen nennen, sind die Ansätze für das Entfernen abgebrochener Holzdübel unterschiedlich. Wir erläutern Ihnen kurz die beiden Methoden mit einem klassischen Korkenzieher in T-Form und einem Flügelkorkenzieher.
Der klassische Korkenzieher
Natürlich können Sie versuchen, den Korkenzieher einfach in den Dübel zu drehen und mit bloßer Kraft herausziehen. Meist wird das aber nicht klappen, da der Dübel doch ziemlich festsitzt. Mit ein paar Muttern bekommt das Problem aber eine recht einfache Lösung, mit der Sie statt auf pure Kraft auf einen permanenten Kraftzug setzen. Nehmen Sie also ein paar Muttern, die einen größeren Innendurchmesser als der zu entfernende Dübel haben und stapeln Sie diese über dem Dübel auf. Nun kommt der Korkenzieher zum Einsatz. Drehen Sie ihn immer weiter ein, er wird, nachdem er auf das Röhrchen aus Muttern gestoßen ist, durch weiteres Drehen den Holzdübel aus dem Loch ziehen. Sollten Sie natürlich ein passendes Metallröhrchen zur Hand haben, können Sie gleich dieses nehmen statt aus Muttern eines zu basteln. Allerdings finden sich Muttern doch häufig schneller.
Der Flügelkorkenzieher
Mit dem Flügelkorkenzieher geht es richtig einfach! Er hat ja ein Gestell, welches sich sonst um den Flaschenhals schließt. Dieses dient in unserem Fall des abgebrochenen Holzdübels im Möbelstück (oder Werkstück) als Auflagefläche. Gehen Sie also genau so vor, als würden Sie eine Flasche Wein öffnen. Einfach hinein drehen und die Flügel des Korkenziehers nach unten bewegen. So sollte der Dübel geschwind hinaus gleiten.
Abgebrochene Holzdübel mit dem Bohrer entfernen
Sie haben alles versucht und es klappt nicht? Oder Ihre Holzdübel sind zu klein, um sie mit dem Korkenziehertrick zu entfernen? Dann hilft nur noch unsere letzte Methode, mit der Sie den üblen Dübel doch noch aus dem Loch bekommen. Der abgebrochene Holzdübel muss ausgebohrt werden! Klingt nach einer echten Männermethode, bedarf aber vor dem Bohren noch etwas Vorbereitung. Da bei einem abgebrochenen Dübel die Oberfläche nicht glatt ist, könnten Sie beim Bohren schnell abrutschen. Also sollten Sie die Überreste des Holzdübels zunächst glatt absägen. Das geschieht am besten mit einer kleinen Handsäge ohne Rücken. Diese biegt sich nicht beim Sägen nach innen ein. Danach am besten noch mit einem Holzhobel die letzten Reste entfernen. Es ist wichtig, dass die Oberfläche wirklich richtig glatt ist und die Überreste des Dübels und die Oberfläche des Möbel- oder Werkstückes eine glatte Oberfläche ergeben.
Nun erst kommen wir zum Bohren. Der Bohrer darf maximal so groß sein, wie der Holzdübel, den Sie entfernen wollen. Besser noch, einen Millimeter kleiner. So besteht keine Gefahr, dass das Möbelstück irgendwelche Schäden davon trägt. Und dann geht es los! Bohren Sie einfach ein Loch genau an die Stelle, an der der abgebrochene Holzdübel sitzt. Ist dies getan, können Sie einfach einen neuen Dübel einsetzen. Am besten eignet sich dafür im Übrigen ein Standbohrer, aber mit etwas Geschick und einer ruhigen Hand wird auch eine normale Bohrmaschine diese Arbeit schaffen.
Einen Korkenzieher? Wer kommt auf so Idee??Aber es hat funktioniert!! Danke schön 🙂
Danke für das Lob, wir freuen uns, dass es geklappt hat!