Es gibt viele verschiedene Bohrerarten, aber welcher Bohrer wird in diesem speziellen Fall benötigt und wie hält man die verschiedenen Bohrer am besten auseinander?
Gerade, wenn man nicht unbedingt zu den professionellen Handwerkern zählt und eher gelegentlich als regelmäßig zur Bohrmaschine greift, dann neigen Bohrer dazu sich irgendwie zu sehr zu ähneln.
Die falsche Wahl ist schnell getroffen und es erwarten den Gelegenheitshandwerker möglicherweise unangenehme Überraschungen.
Die Wand erweist sich als ein undurchdringliches Bollwerk und es mag einfach kein wirkliches Loch entstehen, der Bohrer beginnt zu glühen anstatt das Werkstück zu durchdringen die Fliese zerbricht in handliche Teile oder der Bohrer selbst bricht.
Solche Unannehmlichkeiten kann man vermeiden wenn man die verschiedenen Bohrerarten auseinander halten kann und so zielsicher zum richtigen Bohrer für das anliegende Vorhaben greift.
Mit unserem Blogbeitrag möchten wir Sie dabei unterstützen zukünftig die richtige Wahl zu treffen.
In unserem Shop finden Sie viele verschiedene Arten von Bohrern und es würde wahrscheinlich den Rahmen dieses Blogartikels sprengen auf jeden Bohrer einzeln einzugehen.
Da sich diese Bohrer meistens der einen oder anderen grundsätzlichen Bohrerart zuordnen lassen möchten wir uns im Rahmen dieses Beitrags auf die wichtigsten Bohrerarten beschränken.
- Steinbohrer / Betonbohrer
- Holzbohrer
- Metallbohrer
- Universalbohrer
- Diamant-Fliesenbohrer
Steinbohrer / Betonbohrer
Regale anbringen, Bilder Aufhängen, Lampen befestigen oder die Wand verkleiden – oftmals müssen dafür Löcher in die Wand gebohrt werden und Sie werden einen dafür geeigneten Bohrer benötigen.
Hier brauchen Sie Steinbohrer bzw. Betonbohrer. Das Arbeiten an Beton oder Stein unterscheidet sich stark vom Arbeiten an Holz oder Metall. Während sich bei Metall, Kunststoff und Holz der Bohrer Schicht für Schicht in das Material schneidet, ist das bei Stein und Beton so nicht einfach möglich.
Die Bohrmaschine, die Sie für Arbeiten an Stein und Beton benutzen müssen nennt sich Schlagbohrmaschine oder Bohrhammer. Wie die Namen dieser
Maschinen schon verraten, wird der eingesetzte Bohrer nicht nur gedreht sondern vibriert auch vor und zurück. Der Steinbohrer verfügt über eine besonders widerstandsfähige Hartmetallplatte an der Spitze dank der er das Material mit kleinen Schlägen zertrümmert. Über die Bohrspirale wird dann der Staub aus dem entstehendem Loch transportiert.
Holzbohrer
Ein häufig in unterschiedlichen Größen anzutreffender Bohrer ist der Holzbohrer. Holzbohrer sind dazu gedacht Löcher in Holzwerkstoffe zu bohren. Dabei eignen sich die Bohrer für weiches Holz ebenso wie für hartes Holz oder Spanplatten.
Ein Charackteristisches Merkmal der meisten Holzbohrer ist ihre Zentrierspitze, die zur genauen Ausrichtung dient. Dank der Zentrierspitze ist kein Vorkörnen notwendig.
An der Außenkante sind die beiden Schneiden des Bohrers, im Vergleich zur Innenseite, länger um so beim Bohren zuerst den Rand des Bohrlochs zu schneiden und so eine saubere Bohrung zu gewährleisten.
Der häufig auch in Haushalten vorkommende Holz-Spiralohrer transportiert das geschnittene Material über die Spirale am Schaft aus dem Bohrloch.
Andere Vertreter aus der Familie der Holzbohrer, wie etwa der Flachfräsbohrer oder der Forstnerbohrer haben solche Spiralen nicht, wohl aber die charackeristische Zentrierspitze.
Beide Bohrer sind dazu gedacht Löcher mit besonders großem Durchmesser zu bohren. Der Flachfräsbohrer ist vor allem für Werkstücke aus weichem Holz geeignet. Es können mit diesem Bohrer flache Löcher mit einem besonders planen Boden hergestellt worden. Seinen Namen hat der Bohrer, weil man im Grunde damit eher Fräst als bohrt.
Der Forstnerbohrer wird im Holzbau vorzugsweise zur Herstellung von Sacklöchern benutzt. Seinen umgangssprachlichen Beinnamen Astlochbohrer trägt der Bohrer weil er
Metallbohrer
Holzbohrern und Metallbohrern ist gemeinsam, dass Sie für das Bohren in Spanbare Materialien gedacht sind.
Im Unterschied zu Holzbohrern haben Metallbohrer keine Zentrierspitze, da diese bei der Arbeit mit Metall schnell abbrechen würde. Die Form der Schneiden ist, ebenso wie das Material des Bohrers, , speziell für die Bearbeitung von Metallen ausgelegt. Die Bohrer sind aus Schnellarbeitsstahl (HSS) der sich durch große Härte, Verschleißfestigkeit und Wärmefestigkeit auszeichnet. Auch beim Metallbohrer werden die Bohrrückstände mittels der Spiralen aus dem Bohrloch abtransportiert.
Mit Metallbohrern können Sie verschiedene Metalle wie Eisen, Stahl, Kupfer, Messing oder Aluminium, aber auch Kunststoffe bohren.
Um beim Bohren von Metall eine bessere Führung des Bohrers zu haben empfiehlt es sich sich das Werkstück anzukörnen. Da beim Bohren in Metall sehr große Temperaturen entstehen können ist es auch ratsam während des Bohrens mit Wasser oder Öl zu kühlen.
Universalbohrer
Universalbohrer vereinen die Eigenschaften von Stein-, Holz- und Metallbohrern. Gerade bei Konstruktionen, in denen verschiedene Werkstoffe verbaut sind, wie Mauerwerk mit Holzpfosten oder Stahlbetondecken ist ein solcher Bohrer natürlich ungemein praktisch.
Wie der Steinbohrer hat dieser Bohrer eine aufgelötete Hartmetallplatte mit der Schlagbohrarbeiten ausgeführt werden können. Diese Platte ist jedoch angeschliffen und eignet sich daher auch gut um Holz zu bohren. Der Bohrer ist wie ein Metallbohrer aus besonders hartem und Wärmefesten Schnellarbeitsstahl bzw. Werkzeugstahl und ist so auch für das Bohren in Metall verwendbar.
Der Abtransport der Bohrrückstände erfolgt ebenfalls über eine Spirale im Schaft.
Obwohl Universalbohrer im Prinzip für Metall, Holz und Stein geeignet sind, ist die Bohrleistung der, jeweils für ihre Aufgabe optimierten, Bohrer beim Einsatz in einem bestimmten Material besser.
Wenn Sie in einem Arbeitsgang unterschiedliche Materialien durchbohren wollen, dann sind Universalbohrer für Sie ganz sicher die richtige Wahl.
Diamant-Fliesenbohrer
Das Bohren von Fliesen gehört nicht unbedingt zu den leichten Aufgaben. Schon der kleinste Fehler kann sehr unangenehme Folgen haben. Fliesen können leicht zersplittern oder es kommt zu unschönen Abplatzungen am Bohrloch. Obwohl Fliesen so Fragil sind ist besonders die glasierte Oberfläche schwer zu durchdringen.
Da beim Bohren in Fliesen recht hohe Temperaturen entstehen können empfiehlt es sich an eine Kühlung zu denken bzw. Kühlpausen einzuhalten.
Diamant-Fliesenbohrer machen sich die besondere Härte von auf die Schneidkante aufgetragenen Diamanten zunutze.
Sehr interessanter Artikel, viele Sachen die ich noch nicht wusste. Weiter so!!
Liebe Grüße Raik
Bin kein Handwerker, habe aber mit diesem Artikel enorm viel gelernt.
Kenne mich jetzt mit den verschiedenen Bohrern genügend aus.
Herzlichen Dank!