Gewindestangen sind häufig aus Metall, manchmal auch aus Kunststoff, werden meist mit einer Länge von einem oder zwei Meter zum Kauf angeboten und sind, wie der Name ja schon sagt, im Grunde nichts weiter als eben eine Stange mit Gewinde.

Auf den ersten Blick sind Gewindestangen unpraktisch. Auf den zweiten Blick sind sie jedoch einfach vielseitig und es gibt eine Vielzahl an Anwendungsbereichen für die überlangen Gewinde ohne Schraubkopf oder Bohrspitze.

Ja wer braucht denn so ein langes Gewinde?

Prinzipiell werden Gewindestangen oder auch Gewindestäbe, wie sie oft auch genannt werden, immer dann eingesetzt, wenn Schrauben für eine Verbindung einfach nicht mehr lang genug sind. Da die Stangen eben nichts weiter sind als ein schmuckloses Gewinde sind sie im Prinzip leicht auf jede gewünschte und benötigte Länge zu kürzen oder mithilfe einer Verbindungsmutter, auch bekannt als Distanz- oder Verbindungsmuffe zu verlängern.
Das macht die Gewindestäbe extrem flexibel und eben doch praktisch und durchaus begehrt.

Weil Gewindestangen tatsächlich so praktisch sind finden Sie das Verbindungsmittel in allen möglichen Bereichen und Größen. Im Garten, auf dem Bau im Möbel- oder Modellbau und in der Fahrzeugtechnik. Gewindestangen sind in so vielen Bereichen anzutreffen, dass eine Aufzählung den Rahmen dieses Artikels sprengen würde.

Leicht zu kürzen?

Die Sache ist tatsächlich im Prinzip ganz einfach. Sie brauchen dazu lediglich ein paar geeignete Hilfsmittel. Wir gehen in unserem Fallbeispiel davon aus, dass Sie eine Gewindestange aus Metall kürzen wollen.

Sie brauchen:

• Einen geeigneten Stift um die Stelle zu markieren an der Sie kürzen wollen
• Ein Metermaß
• Zwei zum Gewinde passende Sechskantmuttern
• Einen Schraubstock
• Eine Metallsäge
• Eine Feile

Frisch ans Werk – wir kürzen eine Gewindestange

Zunächst sollten Sie sich im Klaren sein welche Länge Ihr Gewinde nach dem Kürzen haben soll. Messen Sie das entsprechende Stück ab und markieren Sie die Stelle, an der Sie die Säge ansetzen wollen mit dem Stift.

Es macht keinen Spaß an so einer Gewindestange herumzusägen, wenn sich die Stange beim Sägen mitbewegt.

Deshalb empfehlen wir Ihnen die Benutzung eines Schraubstocks. Doch das Gewinde ist relativ empfindlich und wenn Sie die Gewindestange fest genug in den Schraubstock einspannen um beim abtrennen Bewegungen des Werkstücks zu unterbinden, dann stehen die Chancen gut, dass Sie das Gewinde ruinieren.

Hier kommen die beiden Sechskantmuttern ins Spiel. Drehen Sie die beiden Muttern so auf das Gewinde, dass Sie mit dem Schraubstock nicht das Gewinde direkt einspannen, sondern der Druck auf den beiden Muttern lastet.

Jetzt haben Sie die Gewindestange gut fixiert und können mit der Metallsäge ihr Gewinde auf die richtige Länge zuschneiden.

Mit der Feile können Sie die Schnittstelle nun von eventuell entstandenen scharfen Kanten und Splittern befreien.

Gerade im Bereich der Schnittstelle kann das Gewinde leicht verformt sein. Hier helfen die zuvor als Schutz beim Einspannen aufgedrehten Muttern weiter. Drehen Sie die Muttern über die Schnittstelle herunter, dann können die Gewinde der Muttern das eventuell leicht verformte Gewinde der Stange ein wenig korrigieren.

Fertig

Herzlichen Glückwunsch. Sie haben aus einer recht unhandlichen, langen Stange ein perfekt auf Ihre Bedürfnisse zugeschnittenes Gewinde gemacht.