Handsägen: Das Fazit unserer Testreihe

Handwerkzeuge, Testberichte, Werkzeugkunde, Wissenswertes

Mit der Handsäge kommen wir heute zum Abschluss der kleinen Artikelreihe zu den gebräuchlichsten Handsägen. Haben wir uns bis jetzt mit den Unterschieden West-Ost beschäftigt und einen kleinen Exkurs Gartensägen eingefügt, so folgt heute die Testauswertung inklusive Einkauftipps.

Zuvor möchte ich aber noch auf eine relativ junge Art der Handsäge eingehen, welche ich bis jetzt noch nicht besprochen habe da sie sich der klassischen Unterscheidung in westliche und östliche Handsäge entzieht.

Handsäge: Ost trifft West mit den Hybridsägen

Wobei sie die Unterscheidung eigentlich viel mehr aufheben: Immer mehr Hersteller und Händler experimentieren in den letzten Jahren mit einer Verbindung von japanischen Sägeblättern und westlichen Rahmen – Vor Allem beim Fuchsschwanz und der Gestellsäge. Die auf Zug ausgelegten Blätter verleihen der so „gepimpten“ Handsäge eine ungeahnte Power, verlauffreie und saubere Schnitte.

Die Nachteile dieses neuen Typus Handsäge sind die gleichen wie bei den herkömmlichen japanischen Sägen auch: Die dünnen Blätter sind etwas empfindlicher und können in der Regel nicht nachgeschärft werden. Zur Zeit sicher noch ein Nischenprodukt für Liebhaber wird die Zukunft zeigen ob sich diese Innovation am Markt behaupten kann.

Die Qual der Wahl: Welche Handsäge ist für mich die Richtige?

Mein Fazit (und damit auch meine Kaufempfehlung) fällt nicht einheitlich aus. Zu unterschiedlich sind die Ansprüche die an eine Handsäge gestellt weden, zu groß das Angebot am Markt.

Einzig bei den Gartensägen fällt die Entscheidung noch relativ leicht: Wenn es nur ein kleiner Garten ohne Baumbestand ist, in dem pro Jahr nur ein paar Äste eingekürzt werden müssen, reicht wohl ein einfacher Fuchsschwanz. Robust, preiswert und ein echter Allrounder, ich würde dann sogar zu einem Produkt aus dem nächsten Baumarkt tendieren.

Seid ihr dagegen Hobbygärtner und etwas anspruchsvoller was Qualität und vor allem Vielseitigkeit eures Werkzeugs angeht, wird es wohl eine Handsäge dieser beiden sein müssen: Die Bügel- in Kombination mit der Astsäge sollte allen anfallenden Aufgaben gewachsen sein. Eine bekannter Hersteller im Segment Garten ist die Firma Fiskars, für eure Bügelsäge müsst ihr da, je nach Händler, etwa mit 20 € rechnen, die Astsäge inklusive Teleskopverlängerung schlägt nochmal mit rund 85 € zu Buche. Beides erhaltet ihr natürlich auch bei uns.

Theo-Schrauben führt Bügelsägen, bestellbar mit zwei verschiedenen Blättern, je nachdem ob ihr Grün- oder abgelagertes Holz verarbeiten wollt. Eine solide Astsäge in Profiqualität können wir euch zur Zeit sogar schon für knapp 30 € anbieten (Stand Februar 2014).

Bei der Wahl der richtigen Handsäge für Arbeiten in Haushalt und Werkstatt wird es dann schon ungleich komplizierter. Bevor ihr euch dort zu einer Kaufentscheidung durchringt solltet ihr zunächst folgende Frage beantworten: Was für ein Sägentyp bin ich?

  • A. Laie (blutiger)
    Ich bin handwerklich eher untalentiert und wenn ich körperlichen Einsatz in Haus und Garten vermeiden kann, dann tue ich das auch. Meine Möbel lasse ich mir anliefern unf aufstellen, ein Bausatz wäre für mich eine unüberwindliche Hürde. Mein Werkzeugsatz besteht bis jetzt aus einem Hammer und einem Schraubendreher, mit einer Handsäge möchte ich ihn nun komplettieren.
  • B. Laie (ambitionierter)
    Ich würde Heimwerken nicht als mein Hobby bezeichnen aber wenn ich dadurch Geld für einen Handwerker einsparen kann, lege ich gern selbst Hand an. Ich suche nach einem Sägensatz um für alle Fälle gerüstet zu sein.
  • C. Fortgeschrittener
    Das Werkeln mit Holz ist meine große Leidenschaft, jede freie Minute verbringe ich in meiner Werkstatt. Mein Werkzeug soll nicht nur funktionell sondern auch schön sein, da kneife ich bei den Kosten auch schonmal ein Auge zu.
  • D. Vollblutprofi
    Ich verdiene mein Geld im Holzbau und arbeite (fast) täglich mit der Handsäge. Meine Handsäge muss qualitativ hochwertig sein und über eine lange Standzeit verfügen. Das Preis-Leistungs-Verhältnis eines Produkts ist für meine Kaufentscheidung maßgeblich.

Je nachdem unter welcher der obigen Kategorien ihr euch am besten beschrieben fühlt, hier einige Tipps und Kaufempfehlungen.

  • Typ A, der blutige
    Laie Glückwunsch, vom wirtschaftlichen Standpunkt aus betrachtet bist du der Sieger dieser Auswertung. Da ich fest davon ausgehe, dass auch keine (oder kaum) Gartenarbeit verrichtet wird, nutze den Fuchsschwanz doch gleich auch Indoor! Solltest du dich für ein Baumarktprodukt entscheiden, nimm auf jeden Fall das jeweilige Flaggschiff, an den ganz günstigen Ausführungen wirst du nicht viel Freude haben.
  • Typ B, der ambitionierte
    Laie Wenn das Anbringen von Fußleisten und der Bau eines Weinregals für den Keller die qualitative Spitze der Anforderungen darstellt, würde ich zusätzlich zum Fuchsschwanz noch den Erwerb einer Feinsäge empfehlen. Unbedingt mit umlegbarem Rücken und am Besten auch direkt mit einer Gehrungslade zur Bearbeitung von Leisten. Dieses Mal darf die Qualität aber schon über dem Baumarktniveau liegen!
  • Typ C, der Fortgeschrittene
    Ja, was soll ich hier noch Neues empfehlen? Wahrscheinlich ist ja eh Alles längst angeschafft 😉
    Vielleicht nur zwei (etwas teurere)Vorschläge, Beides sind Hybride. Einmal die sehr schöne Gestellsäge von ULMIA, gibt es mit 700er Sägeblatt im gut sortierten Fachhandel und zum anderen ein Fuchsschwanz mit japanischem Blatt und (natürlich) Holzgriff, ein echter Hingucker und am Besten über das Netz beziehbar, einfach mal googeln.
  • Typ D, der Profi
    Hier ist meine Empfehlung eindeutig, da ich selber mit diesem Gespann seit 15 Jahren arbeite. Präzise Schnitte, Platz sparend zerlegbar und (richtig gehandhabt) praktisch unkaputtbar: Eine japanische Dozuki und eine Ryoba, in der Anschaffung etwas teurer aber letztendlich jeden Cent wert. Sowohl in der Werkstatt aber vor allem bei der Montage nach meiner Erfahrung völlig ausreichend für alle anfallenden Arbeiten.

Kleiner Tipp: Achtet beim Kauf auf den Preis der Ersatzblätter, da kann man sonst auch mal eine böse Überraschung erleben.

So, ihr Lieben, das war es von meiner Seite zum Thema Handsägen. Ich hoffe, es war für euch informativ und ihr hattet beim Lesen genauso viel Spaß wie ich beim Schreiben. Dann schließe ich für heute mit einem Zitat vom guten alten Katlewski: „Es kommt der Tag, da will die Handsäge sägen.“

…und wer jetzt sofort seinen Werkzeugsatz erweitern will, ist natürlich herzlich eingeladen in unserer neu gestalteten Rubrik Sägen vorbei zu schauen. Auch bestens geeignet für noch ein paar Extrainformationen! Oder wisst ihr schon, was eine „Schittersäge“ ist?

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1 Kommentar

  1. Anton

    Klasse Seite mit einfach unglaublich vielen Tipps.
    Wollte mich mal bedanken für die Arbeit:)
    Gruß Anton

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