Wenn Samtpfoten nicht genug Beschäftigung haben, kommen schnell die Krallen zum Vorschein und dann ist nichts mehr sicher. Die Couch, die Küchenmöbel, sogar vor Tapeten machen die Katzen keinen Halt, alles ist plötzlich ein potenzieller Kratzbaum. Damit das nicht passiert, kannst du deinem Stubentiger einfach einen Kratzbaum selber bauen. Wir erklären dir hier, wie du aus einem Baumstamm einen Kratzbaum selber bauen kannst.
Kratzbaum aus Baumstamm
Für einen Kratzbaum im wahrsten Sinne des Wortes braucht ihr Folgendes:
- geeigneter Baumstamm (mindestens so hoch, dass deine Katze sich daran strecken kann, möglichst mit Gabelung)
- Multiplexplatte (groß genug, um zwei oder drei Plattformen, sowie eine Bodenplatte auszuschneiden)
- Korb oder Platten für einen individuellen Korb
- Polstermaterial (hierfür eignet sich Schaumstoff)
- Polsterstoff
- Blitzbeton
- Form für den Fuß aus Beton
- Sisal
- Heißkleber
- Tacker
- Holzschrauben
- Akkuschrauber
- Schleifblock und Schleifpapier
- Spachtel
- Stichsäge
- Säge
Vorbereitungen
Bevor es an den eigentlichen Aufbau geht, müssen einige Dinge vorbereitet werden. Zum einen muss der Stamm von Rinde befreit werden und trocknen. So verhinderst du nicht nur, Insekten in deine Wohnung zu tragen, die sich vielleicht unter der Rinde versteckt hatten, sondern auch, dass das Holz sich beim Trocknen verzieht und dein Kratzbaum plötzlich schief ist.
Außerdem solltest du genau ausmessen, wie der Kratzbaum an seinen Platz passt. Wie weit darf die Plattform zur Seite herausstehen, wie hoch kannst du den Stamm lassen? Wenn du dir der Maße sicher bist, kann es mit dem eigentlichen Bau losgehen.
Kratzbaum selber bauen
Der Fuß
Damit dein Kratzbaum hinterher stabil steht und nicht einfach mit deiner Katze umkippt, brauchst du einen stabilen Fuß. Zunächst musst du den Stamm dafür unten gerade absägen. Bringe dann eine Platte, die einen größeren Durchmesser hat, als dein Stamm, daran an. Das sorgt für extra sicheren Halt im Betonfuß.
Wenn diese Platte montiert ist, setzt du den Stamm mittig in deine Form und gießt den Fuß aus Beton. Sorge dafür, dass keine Luftblasen entstehen. Um eine absolut glatte Oberfläche zu erhalten, musst du den Beton vermutlich wässern. Du kannst den Fuß später unter Sisal verstecken, es muss also nicht absolut perfekt sein, wenn du das planst. Sobald der Beton etwas angetrocknet ist, kannst du die Form entfernen. Lasse den Fuß komplett trocknen, ehe es weitergeht.
Die Plattformen
Jetzt sägst du auch die abgegabelten Äste so gerade ab, dass du hier Plattformen auflegen kannst. Achte hierbei natürlich auf Höhenunterschiede, damit deine Katze etwas zu klettern hat. Säge die Plattformen in der gewünschten Größe aus der Multiplexplatte aus. Die Form und die Größe sind völlig dir überlassen, bedenke nur deine Maße und versuche, das Gewicht gleichmäßig zu verteilen. Schleife die Kanten glatt, damit keine Splittergefahr besteht.
Schraube die Plattformen mit mindestens zwei Schrauben an den Stamm. Mit nur einer Schraube riskierst du, dass sich die Plattformen drehen.
Wenn die Plattformen angebracht sind, kannst du entscheiden, ob du sie polstern willst, oder mit Sisal bekleben, um sie als zusätzliche Kratzmöglichkeit zu gestalten. Willst du sie polstern, fixiere das Polster mit Heißkleber an der Plattform. Sorge dafür, dass das Polster ein klein wenig über den Rand der Plattform hinaus steht. Jetzt kannst du den Polsterstoff darüber spannen und mit dem Tacker auf der unteren Seite befestigen.
Der Korb
Zu jedem Kratzbaum gehört ein Korb, in dem deine Samtpfoten sich zurückziehen können, schlafen, oder auf unschuldig vorbeilaufende Zweibeiner lauern können. Entweder kannst du einen Korb kaufen, den du auf einer Plattform befestigst, oder du baust den Korb selbst. In diesem Fall brauchst du vier Wände, eine Deckelplatte und eine Bodenplatte. Diese Bodenplatte sollte ein wenig größer sein, damit deine Katzen auf den Vorsprung springen können, ehe sie durch den Eingang müssen. Wenn du die Wände zugeschnitten hast, sägst du den Eingang aus und schleifst alle Kanten glatt.
Schraube die Bodenplatte auf den Stamm. Jetzt ist der beste Zeitpunkt, den Korb gemütlich zu gestalten. Klebe ein Stück Polstermaterial auf die Bodenplatte, lasse aber am Rand Platz für die Wände. Tackere den Stoff über das Polstermaterial und schraube die Wände und die Deckenplatte an der Bodenplatte fest. Dabei sollte der Eingang natürlich zu dem Vorsprung zeigen.
Der Sisal
Jetzt, wo alles steht, geht es an den Sisal. Sisal eignet sich hervorragend, um einen Teil des Baumstamms, den Fuß und gegebenenfalls eine der Plattformen einzuwickeln. Das ist der Teil, an dem deine Katze tatsächlich kratzen kann.
Dabei gehst du, egal, ob du den Fuß, den Stamm oder eine Plattform einwickelst, folgendermaßen vor: Du beginnst ganz unten und befestigst deinen Anfang mit Heißkleber oder gut platzierten Tackernadeln. Jetzt wickelst du einfach. Wickele eng und fixiere zwischendurch ein bisschen mit Heißkleber oder Tackernadeln. Oben angekommen, fixierst du das Ende wieder mit Kleber oder dem Tacker.
Kreativen Kratzbaum selber bauen
Neben diesen üblichen Elementen eines Kratzbaums, sind deiner Kreativität keine Grenzen gesetzt. Du kannst das Lieblingsspielzeug deiner Katze mit integrieren, es bietet sich an, eine Kordel oder einen Gummizug mit einem Knäuel unter einer Plattform zu befestigen, mit der die Katze spielen kann. Du kannst den Kratzbaum farblich anpassen, solange du Farben wählst, die ungiftig sind, Lack für Kinderspielzeug oder -möbel bietet sich hierfür an.
Wir haben diesen Artikel sehr allgemein und ohne Maße gehalten, damit du den Kratzbaum bauen kannst, der für deine Katze passt. Wenn du dir genauere Angaben wünschst oder Rückfragen hast, hinterlasse uns gerne einen Kommentar, wir versuchen, dir bestmöglich zu helfen!
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