Sprengringe
Der Sprengring ist eine spezielle Form des Sicherungsrings. Sein Haupteinsatzgebiet liegt im Maschinenbau. Hier dient er zur formschlüssigen Sicherung von Bauteilen wie beispielsweise Dichtelemente, Rädern oder Lagern auf Achsen oder Wellen beziehungsweise Lagern, Achsen oder ähnliches in Bohrungen gegen eine axiale Verschiebung.
Aufbau und Namensgebung
Dieser besondere Sicherungsring besteht aus Federstahldraht mit gleichbleibendem Querschnitt. Der Federstahldraht wird an einem Windeautomaten zu einem Ring gebogen. Hergestellt werden sie mit extrem unterschiedlichen Durchmessern. Die Bandbreite reicht hier von Durchmessern von wenigen Millimetern bis hin zu einigen Metern. Damit der Sprengring Axialkräfte überhaupt aufnehmen kann, benötigt er eine Nut. Die Nut muss 0,1 bis 0,2 mm breiter sein als der Ring. Seinen Namen verdankt dieser besondere Sicherungsring seiner Herstellungsweise. Vor der industriellen Massenherstellung wurden Ringe von einem Rohr auf der Drehbank abgestochen und danach an einer Stelle aufgebrochen. Ringe wurden durch Trennen einer aus Federstahldraht gewickelten Spirale gefertigt. Dieser Vorgang wurde auch als „Aufsprengen“ bezeichnet.
Herstellung heute
Sprengringe werden heute auf speziellen Ring-Wickelmaschinen hergestellt. Die Maschinen erstellen aus Profildraht einen fertigen Ring pro Arbeitsgang. Abhängig von dem zur Herstellung des Rings verwendeten Materials, muss nach der Fertigung noch ein weiterer Schritt erfolgen, um die gewünschten Federeigenschaften zu erhalten. Hierbei kann es sich entweder um einen Härteprozess oder ein Spannungsarm-Glühen handeln. In manchen Fällen sind auch beide Vorgänge notwendig. Für einige Anwendungen, zum Beispiel den Toleranzausgleich in einem Getriebe, müssen die Seitenflächen zusätzlich noch genauer geschliffen werden. Auch die Entfernung des Schnittgrates und industrielle Veredlung der Oberfläche sind mögliche Schritte der Nachbearbeitung. Sollen die Ringe automatisch montiert, werden sie zudem gestapelt und im Spalt ausgerichtet eingepackt.
Vorsicht bei der Montage
Da der Sprengring über eine starke Federspannung verfügt, ist bei der Montage besondere Vorsicht geboten. Es besteht die Gefahr eines unkontrollierten Abspringen des Ringes, was es unbedingt zu vermeiden gilt. Ansonsten besteht ein hohes Verletzungsrisiko. Auch die Entfernung des Ringes muss achtsam durchgeführt werden.
Vorteile von Sprengringen
Sprengringe sind extrem vielseitig in ihren Anwendungsmöglichkeiten. Ihr Einsatz ist in vielen Fällen die beste und zudem auch noch preiswerteste Lösung. Sie nehmen die Kräfte auf, welche in Richtung einer Achse des Rotationskörpers wirken. Der Ring hält das jeweilige Bauteil auf Position und sorgt dadurch dafür, dass sich das Bauteil nicht axial in den Lagersitzen verschiebt.
Unterschiedliche Sprengringe für unterschiedliche Anwendungen
Es gibt in der Hauptsache zwei unterschiedliche Ausführungen von Sprengringen. Eine Ausführung ist für die Anwendung an Wellen gedacht, die andere dient zur Anwendung bei Bohrungen.
Sprengring für Wellen
Soll ein Sicherungsring auf eine Welle gesetzt werden, wird die Welle an einer passenden Stelle eingekerbt und eine Nut eingebracht. Die Nut muss dabei, wie schon oben erwähnt, 0,1-0,2 mm breiter als der Ring sein. Zur Vermeidung einer Deformation des Wellensicherungsringes ist es möglich, zusätzlich einen konischen Montagedorn auf das Wellenende zu setzen. Eine weitere Möglichkeit ist es, zu diesem Zweck eine dünnwandige Hülle über die Welle zu streifen. Der geweitete Ring wird mithilfe einer Sprengzange über die Welle geschoben.
Sprengring für Bohrungen
Der Einbau des Ringes erfolgt bei einer Bohrung ähnlich wie bei einer Welle. Einziger Unterschied ist die Einkerbung, die in diesem Fall tiefer sein muss. Auch hier werden die Ringe mithilfe einer Sprengzange in die Bohrung eingesetzt.
Sprengringe bei Theo Schrauben
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