Schruppscheiben
Schruppscheiben sind in der Regel zum Bearbeiten von Metall oder Stein gedacht. Schruppscheiben sind nur für das Schruppschleifen ausgelegt. Im Gegensatz zur Trennscheibe ist die Schruppscheibe nicht für das Trennen von Materialien geeignet.
Warum die Schruppscheibe sich nicht zum Trennen von Materialien eignet
Schon alleine der hohe Zeitaufwand spricht gegen das Trennen mithilfe von Schruppscheiben. Es entstehen hohe Temperaturen durch die große Schnittbreite. Dadurch verbrennt die Scheibe und verliert ihre Schnittwirkung. Wenn man dann noch auf die Scheibe Druck ausübt, kann dies sogar zum Bruch der Scheibe führen. Die durch den Bruch herumfliegenden Scheibenstücke können dann den Benutzer und Personen, die sich in der Nähe befinden, verletzen.
Aufbau von Schruppscheiben
Eine Schruppscheibe ist in der Regel 6 mm dick. Im Gegensatz zur Trennscheibe besteht sie aus Gründen der Stabilität aus mehr als zwei Lagen Glasfasern. Die Schleifkörner bestehen zumeist aus Siliziumkarbid, verschiedenen Korunden oder Aluminiumoxid, welches in verschiedenen Korngrößen in der Schruppscheibe verarbeitet wird. Die Schleifkörner sind in Kunstharz gebunden. Natürlich sind die Schleifkörner auch einem Alterungsprozess ausgesetzt. Aus diesem Grund besitzt jede Schruppscheibe ein Verfallsdatum, dass meistens drei Jahre nach dem Produktionsdatum liegt. Die Leistung der Scheibe kann nach Ablauf des Verfallsdatums nachlassen. Unter Feuchtigkeitseinfluss kann dies auch deutlich früher passieren.
Anwendung
Um ein möglichst optimales Ergebnis zu erzielen, wird für jeden Werkstoff die entsprechende Scheibe benötigt, da die Bindung und das Schleifkorn auf das zu bearbeitende Material, also Metall oder Stein, abgestimmt sind. Natürlich gibt es auch Universalscheiben, falls man mehr als nur einen Werkstoff bearbeiten möchte. Auch die Universalscheiben bieten noch gute Schleifergebnisse. Zudem bringen sie noch den Vorteil mit sich, dass sie die Lagerkosten deutlich reduzieren. In den Normen EN 12413 sind die Sicherheitsstandards für die Herstellung von Schruppscheiben geregelt. Die Hersteller müssen diese Standards unbedingt einhalten, da sonst die Schruppscheiben unter Umständen nicht den Fliehkräften und der Belastung standhalten können. Auch der Benutzer muss gemäß diesem Standard mit der Scheibe umgehen können. Zudem sollte er die Sicherheitshinweise des Herstellers kennen und befolgen. Zwar gibt es keine staatliche Kontrolle der Hersteller, trotzdem sind sie dazu verpflichtet, ihre Produkte nach der Norm herzustellen und zu prüfen. Namhafte Hersteller haben sich zur Einhaltung dieser Normen verpflichtet und zur Kontrolle das Kontrollorgan oSa (Organisation für die Sicherheit von Schleifwerkzeugen) gegründet. Die Organisation für die Sicherheit von Schleifwerkzeugen prüft bei der Beantragung der Mitgliedschaft, ob der Antragsteller über die notwendigen Maschinen zur Eigenprüfung verfügt. Außerdem werden die Produkte der Mitgliedsunternehmen immer wieder anhand von Stichproben überprüft. Bei Verstößen gegen die Normen wird die Verwendung des oSa-Logos verboten und gegebenenfalls sogar die Mitgliedschaft entzogen. Werden beschädigte, falsch aufgespannte oder falsch eingesetzte Schruppscheiben verwendet, kann dies zu sehr schweren Verletzungen führen.
Das Schruppschleifen
Schruppschleifen, auch Schrubben genannt, ist bei spanenden Fertigungsverfahren das zerspanende Vorbearbeiten von Werkstücken mit großen Zeitspanvolumen. Das Schrubben wird beim Drehen und Fräsen angewendet. Das Verfahren dient dazu, das Werkstück der gewünschten Endkontur so weit wie möglich anzunähern. Erreicht wird dies durch grobzahnige Werkzeuge, große Vorschübe, große Schnitttiefen und niedrige Schnittgeschwindigkeiten. Auf diese Weise entstehen Späne mit einem relativ großen Volumen.