Schleifstein
Ein Schleifstein dient zum Glätten und Schleifen von Werkzeugen mit der Hand. Sie sind flach, haben eine eckige oder auch eine runde bis ovale Form und bestehen aus kristallinem Material. Er wird vor allem für das Schärfen von Schneidwerkzeugen oder zur Formgebung an Edelsteinen verwendet. Auf der ganzen Welt werden Natursteine für das Schleifen abgebaut. Es werden aber auch synthetische Schleifsteine aus abrasiven Materialien hergestellt. Schleifsteine für rotierende Werkzeuge werden als Schleifscheiben bezeichnet.
Typen von Schleifsteinen
Schleifstein ist nicht gleich Schleifstein. Es gibt die schärfenden Steine in ganz unterschiedlichen Formen, aber vor allem unterschiedlichen Materialien. Natürliche Steine, die auf Wasser- oder Ölfilmbasis funktionieren, synthetische Schleifsteine, Ölsteine oder auch Diamantsteine können zum Schleifen und Schärfen verwendet werden. Wir geben Ihnen an dieser Stelle gern einen Überblick.
Synthetischer Schleifstein
Synthetische Schleifsteine schleifen durch ihr offenporiges, weiches Gefüge sehr schnell, nutzen sich aber auch genauso schnell ab. Außerdem kann man recht schnell in den Stein hineinschneiden, was für beide Beteiligten nicht besonders gut ist: nicht für den Stein und nicht für das Messer, welches Sie gerade schärfen wollen. Die meisten synthetischen Schleifsteine wurden für japanische Messerklingen entwickelt, die aber eine andere Schneidgeometrie als westliche Messer haben. Mittlerweile werden synthetische Wassersteine in enger Zusammenarbeit mit der Metallbranche entwickelt, die eine höhere Verschleißfestigkeit haben. Materialien, die für die Herstellung von synthetischen Steinen verwendet werden sind:
- Korund – ein hartes künstlich hergestelltes Mineral
- Oxidkeramiken und Nichtoxidkeramiken – vor allen für die Anwendung als Schneidstoffe in der spanenden Fertigung
- Diamant – für höchste Ansprüche auch für härteste Werkstoffe, vor allem künstlich hergestellt
- Siliziumkarbid – ein künstlicher Kristall mit ähnlichen Eigenschaften wie Diamant
Natürlicher Wasserstein
Die Natursteine werden mit einem Wasserfilm angewendet und sind sehr gut für die Verwendung im Haushalt, aber auch im Handwerk geeignet. Der Vorteil natürlicher Steine ist, dass sie nicht lange in Wasser einweichen müssen, ehe Sie sie gebrauchen können, sondern meist nur kurz angefeuchtet werden müssen.
Japanischer Schleifstein
Sehr beliebt wegen ihrer äußerst guten Schärffähigkeit sind die japanischen Wassersteine. Sie zeichnen sich durch eine besondere Homogenität in ihrer Beschaffenheit aus. Auch die natürlichen Wassersteine haben eine sehr weiche Kornbindung. Es sind meist Kalk- oder Sedimentgesteine mit natürlichen Einlagerungen von Oxiden, Korbund, Quarziten oder Halbedelsteinen wie Granaten. Alles Materialien, die auch in der Herstellung der synthetischen Schleifsteine verwendet werden. Profis arbeiten gern mit den japanischen Schleifsteinen und natürlich haben wir von Theo-Schrauben auch genau diese für Ihre stumpfen Werkzeuge und Messer auf Lager.
Europäischer Schleifstein
Aber auch die europäischen Wassersteine wie der Belgische Brocken oder der Thüringer Wasserabziehstein basieren auf Sedimentgestein mit abrasiven Einlagerungen. Auch Glimmschiefer, beispielsweise aus Norwegen oder Finnland, wurde als Schleifstein genutzt. Bei den natürlichen Steinen variieren die Beschaffenheiten und Strukturen je nach Lage in der Gesteinsschicht und dem Ort des Abbaus. Mittlerweile kommt es aber auch durch den Jahrhunderte andauernden Abbau auch bei vielen Natursteinen zu einer Verknappung. Gut, dass stetig an der Weiterentwicklung ihrer synthetischen Brüder und Schwestern gearbeitet wird.
Ölsteine
Messer und Werkzeuge wurden früher ausschließlich mit Öl auf dem Schleifstein geschärft, da die Klingen noch nicht rostfrei waren. Da war natürlich das Schleifen des Materials mit Wasser tödlich für die Werkzeuge. Der Ölfilm, der sich durch das Schärfen auf die Klingen legte, schützte zudem vor Rost. Ein bekannter Ölstein ist der Arkansas-Stein, der in vielen Variationen vorkommt. Es sind besonders dichte Novakulite, Hornsteine in verschiedenen Färbungen. Er hat viele Quarzeinlagerungen, weswegen er sich hervorragend zum Schärfen durch Materialabtragung eignet. Der Stein selbst muss, ehe er selbst etwas schäörfen kann, mit Siliziumcarbid geschliffen werden.
Haben Sie einmal einen Stein in Öl getränkt und zum Schleifen verwendet, nehmen sie kein Wasser mehr auf. Sind die Schleifsteine sehr grob porös, können Sie versuchen, das Öl durch Auskochen in Wasser mit ganz wenig Spülmittel wieder zu entfernen.
Diamant-Steine
Diamantsteine sind etwas anders aufgebaut. Sie haben ein als dünne Schicht auf einer Metallunterlage aufgebrachtes Diamantpulver und zeichnen sich durch besondere Beständigkeit und Wirksamkeit aus. Mit Diamant-Steinen können besonders große Fläche ganz plan geschliffen werden.