Schleifscheiben
Schleifscheiben sind rotationssymetrische Körper, die aus gekörntem Schleifmittel und einem Bindemittel hergestellt werden. In der Mitte haben sie zumeist eine Bohrung, damit sie auf eine Schleifmaschine aufgesetzt werden können. So werden mit Umfangsgeschwindigkeiten bis zu 300 m/s Materialien wie Holz, Glas und Metall bearbeitet. Beim Schleifen werden feine Späne vom Werkstoff abgetragen und so in Form gebracht, entgratet, geglättet oder poliert. Schleifscheiben sind also spanabhebende Werkzeuge und bestehen aus den wesentlichen drei Komponenten Schleifkorn, Bindung und Poren. Diese drei in ihrer Kombination unterschiedlicher Härtegrade und Materialien stellen bestimmen auch die Anwendungsgebiete von Schleifscheiben.
Das Material von Schleifscheiben
Als Schleifmittel werden generell natürliche und synthetische Werkstoffe eingesetzt. Mittlerweile verdrängen die synthetischen aber die natürlichen wie Quarz, Naturdiamanten, Granat, Sand, oder Bims. Durch den Herstellungsprozess lassen sich die Eigenschaften der synthetisch produzierten Schleifmittel haargenau einstellen. Das ist natürlich ein großer Vorteil, um passgenaue Schleifmittel wie Schleifscheiben, Schleifteller oder Schleifpapier für jede spezifische Anwendung produzieren zu können. Das Material für Schleifscheiben wird in konventionelle und hochharte Schleifwerkstoffe unterschieden. Zu den konventionellen Schleifmitteln gehören Korund (Aluminiumoxid) und Siliziumkarbid (SiC). Hochharte Schleifwerkstoffe sind künstliche hergestellte Diamanten und Bornitrid.
Korund wird aus Bauxit gewonnen. Es wird geschmolzen und erstarrt dann zu Blöcken, die nach und nach zerkleinert werden, um dann in Siebanlagen nach dem FEPA- Standard sortiert und klassifiziert zu werden. Die FEPA ist die Vereinigung europäischer Hersteller von Schleifmitteln. Korund gibt es in verschiedenen Härte- und Sprödigkeitsgraden. Der weiße Edelkorund ist dabei der härteste. Darauf folgen der rote Edelkorund und der mehr rubinfarbene Normalkorund. In jeder dieser drei Gruppen gibt es nun wiederum zahlreiche Sorten, die sich durch die Beschichtungen, Legierungsbestandteile oder die thermische, auch chemische Nachbehandlung unterscheiden. Schleifmittel auf der Basis von Korund sind grundsätzlich durch den Buchstaben A gekennzeichnet. Die eigentliche Sorte kennzeichnen die Hersteller mit einer Zahl. Diese unterscheiden sich aber von Unternehmen zu Unternehmen und sind daher nicht generell anwendbar. Siliziumkarbid hat eine grünlich-blaue Färbung und ist härter und wärmeresistenter als die Korunde, aber auch um einiges spröder.
Kubisches Bornitrid (CBN) ist der nach Diamant der zweithärteste Werkstoff. Er ist thermisch und chemisch höchst stabil. Schleifscheiben aus CBN erkennen sie an dem Kürzel B. Dieses Schleifmittel wird vorzugsweise für HSS-Stahl, Warm- und Kaltarbeitsstähle eingesetzt. Diamant ist dann das härteste Material, bestehend aus reinem Kohlenstoff. Sie erkennen Diamantschleifscheiben an dem Kürzel D und verwenden sie besonders an Werkstoffen wie Glas, Keramik und HM.
Arten von Schleifscheiben und Anwendungsgebiete
Schleifscheiben werden auf Maschinen aufgespannt und werden besonders in der Metallbearbeitung eingesetzt. Wir unterscheiden Schruppscheiben, Fächerschleifscheiben, Fiberschleifscheiben und Diamantschleifscheiben.
Eine Schruppscheibe hat eine hohe Abtragsleistung und eignet sich besonders gut für grobe Schleifarbeiten, zum Entgraten von Kanten, Schleifen von Schweißnähten oder zum Entfernen von Anlauffarben.
Fächerschleifscheiben produzieren ein feineres Schleifbild, tragen das Material aber nicht so schnell ab wie die Schruppscheiben. Sie sind für feine und Polierarbeiten besonders gut geeignet. Sie können mit ihnen Fehlstellen gut ausarbeiten. Mattinieren und Hochglanzpolieren sind kein Problem für eine Fächerschleifscheibe.
Fiberschleifscheiben zeichnen sich dadurch aus, dass sie mit sehr hohen Geschwindigkeiten eingesetzt werden können und dabei eine sehr hohe Abtragsleistung erreichen. Im Gegensatz zur Schruppscheibe können Sie mit einer Fiberschleifscheibe auch besonders gut Bleche, Legierungen (Edelstahl und Nickel) und NE-Metalle bearbeiten.
Diamantschleifscheiben werden vor allem in Industriemaschinen eingesetzt. Sie können sie aber auch in einem Winkelschleifer verwenden. Sie eignen sich besonders gut für hochharte Werkstoffe wie Glas, Hartmetall, Natur- und Kunststeine oder auch Kunststoffe. Eine Anwendung auf Stahl allerdings ist nicht empfehlenswert. Diamantschleifscheiben werden zum Beispiel beim Gewindeschleifen eingesetzt.
Sorten von Bindungen in Schleifscheiben
Die Bindemittel halten die Schleifkörner in einem bestimmten Abstand zueinander. Häufige Bindungen sind aus Harz, Keramik oder Glas. Auf Bindungen mit Glas sollten Sie zurückgreifen, wenn sie einen schnellen Materialabrieb bei hoher Präzision wünschen. Natürlich finden Sie bei Theo-Schrauben diese Schleifscheiben mit Glasgewebe-Bindung in bester Qualität. Harze und Kunstharze als Bindemittel sind für harte Beanspruchungen unter hohen Geschwindigkeiten mit rauem Schleifen ideal. Werkstoffe wie CBN oder PKD Polykristalliner Diamant) können Sie mit einer reinen Keramikbindung bearbeiten.
Die Poren
Die dritte wichtige Komponente bei einer Schleifscheibe sind die Poren. Sie dienen als Kühlschmiermittelkammern und fördern den Abtransport der Späne. Größere Poren vermindern das Schleifbrandrisiko, während hingegen zu kleine Poren (oft an minderwertigen Schleifscheiben zu finden) zusätzliche Reibung und damit höhere Temperaturen erzeugen.