Scharniere
Ein um eine Achse drehbares Gelenk wird umgangssprachlich als Scharnier bezeichnet. Scharniere verbinden zwei feste Bestandteile beweglich zueinander. Scharniere können sowohl die Last als auch die Bewegung aufnehmen. Scharniere kommen vor allen Dingen im Möbelbau und im Maschinenbau zum Einsatz. Sie werden oft an Klappen, Türen, Fenstern und Deckeln verbaut. Es gibt sie unter anderem aus Edelstahl, verzinktem Stahl, Blech, Messing und Kunststoff.
Edelstahlscharniere
Scharniere aus Edelstahl eignen sich hervorragend für die Anwendung im Außenbereich. Sie sind gegen Korrosion geschützt und extrem witterungsbeständig.
Aluminiumscharniere
Scharniere aus Aluminium sind vielseitig verwendbar. Häufig kommen sie bei schweren Türen, Deckeln und unzähligen Anwendungen im Innen- und Außenbereich zum Einsatz.
Gerolltes Scharnier
Ein gerolltes Scharnier besteht aus zwei unlösbar mit einem Stift verbundenen Teilen, den sogenannten Gewerben. Der Stift ist oftmals vernietet. Die Gewerbe werden meistens aus Stahl, Edelstahl oder Messing hergestellt.
Stangenscharnier
Ein Stangenscharnier besteht aus dünnem, bandartigem Blech. Da es häufig an Klavieren und Flügeln verwendet wird, wird es oft auch als Klavierband bezeichnet. Stangenscharniere lassen sich fast auf jede Länge kürzen.
Topfscharnier
Das Topfscharnier, auch Topfband genannt, kommt bei der verdeckten Montage von Möbeltüren zum Einsatz. Die Grundplatte, an der der sogenannte Hebel verschraubt ist, wird am Korpus des Möbelstücks befestigt. Der Topf wird in der Tür in einer flachen Bohrung mit großem Durchmesser befestigt. Durch einen Bandarm, indem sich meist die Feder zum Schließen der Türe befindet, sind Topf und Grundplatte miteinander verbunden. Topfscharniere unterscheiden sich im maximal möglichen Öffnungswinkel, dem Abstand zwischen Topf und Grundplatte der Art der Befestigung und den Anschlagsarten (Innenanschlag, Mittelanschlag, Eckanschlag). Varianten der Topfscharniere sind Push-Bänder und Silentia-Bänder.
Push-Bänder
Push-Bänder ermöglichen durch eine spezielle Feder das automatische Öffnen der Tür.
Silentia-Bänder
Silentia-Bänder haben eine Dämpfung im Inneren und verhindern dadurch, dass die Türe beim Schließen gegen den Rahmen knallt. Der Name ist eine Form des lateinischen Wortes silentium, was sich mit Ruhe, Stille, Schweigen übersetzen lässt.
Pendeltürband
Soll eine Tür in beide Durchgangsrichtungen geöffnet werden können, greift man zum Pendeltürband. Bei dieser speziellen Konstruktion bringen zwei Federn die Tür immer wieder zurück in ihre Ausgangsposition. Diese Art Scharnier wird unter anderem bei Umkleidekabinen, Western-Saloon-Türen oder Küchentüren in Restaurants verwendet.
Funktionsscharniere
Mit dem Begriff Funktionsscharniere bezeichnet man Scharniere mit bestimmten Funktionen. Hierunter fallen Federscharniere, Scharniere mit Klemmfunktion, Scharniere mit Rastfunktion und Drehmomentscharniere.
Drehmomentscharniere
Drehmomentscharniere, auch als Scharniere mit einstellbarer Friktion bekannt, ermöglichen eine Türpositionierung in jeder beliebigen Winkelstellung. Der Reibwiderstand lässt sich mit einer Stellschraube stufenlos einstellen.
Wirkungsweise
Über die Stellschraube werden zwei Reibkegel miteinander verspannt. Daher wirkt der Reibwiderstand der Bewegung von Türen oder Klappen entgegen und die Türen oder Klappen können dadurch in der gewünschten Position gehalten werden.
Scharniere mit Rastfunktion
Scharniere mit Rastfunktion rasten in unterschiedlichen Positionen ein. Dadurch wird sichergestellt, dass Türen oder Klappen immer sorgfältig geöffnet oder geschlossen werden können.
Scharniere mit Klemmfunktion
Scharniere mit Klemmfunktion verfügen über einen Klemmhebel. Der Klemmhebel sorgt für die genau Positionierung des Scharniers.
Federscharniere
Federscharniere werden verwendet beim automatischen Öffnen und Schließen von Klappen und Türen. Es gibt sie aus unterschiedlichen Materialien und in verschiedenen Ausführungen mit verschiedenen Öffnungswinkeln.